Herrmann Fahrwerk + Regner Kessel = KDL11 ÖBB699.01

  • Im Dezember 2022 kam ich auf die Idee eine D-Tenderlok, die es so nicht als Bausatz gibt selbst zu bauen. Die Wahl fiel sofort auf die KDL 11 ÖBB 699.01 die auch auf der Bregenzerwaldbahn nach dem Krieg und Ende der 70er Jahre eingesetzt war. Die LGB-Aster Frank S und die Regner der Reihe U als U25 der BWB habe ich auch.


    Mein Vorbild ist datiert nach 11/1978 des Datums der Revision beim Einsatz auf der Bregenzerwaldbahn in Grün/Schwarz noch mit aufgemalter Loknummer und noch ohne Lokname „Bezau“ auf den Wasserkästen! Sie hatte nur 2 Frontlaternen und 2 Laternen auf der Tenderrückseite.


    Das Modell kann gar keine maßstäbliche Nachbildung werden wegen der Verwendung vieler Fertigteile (Fahrwerk, Kessel, Führerhausdach, Tender und Zurüstteilen) sondern eine

    Nachempfindung werden. Das Modell soll den Eindruck des Originals mit den vorhandenen Werkzeugen () und den eigenen handwerklichen Möglichkeiten so gut wie möglich wiedergeben!

    Die vielen Tipps und Anleitungen dieses Forums ermutigten mich ein solches Projekt anzugehen. Deshalb herzlichen Dank an alle!


    Der erste Schritt war der Erwerb des Buches KDL11 von Herbert Fritz um eine Vorstellung der Proportionen der Lok zu bekommen.


    Fortsetzung folgt

    Gruß Heinrich

  • Weiter geht's:


    Ein passendes Vorbildfoto auf der BWB ist schon auf dem Schutzumschlag des Buches. Hier das von mir
    abfotografierte und verkleinerte Titelbild um einen Eindruck zubekommen. (Ich hoffe es gibt keine urheberrechtlichen Probleme??)



    Skizzen sind ebenfalls im Buch zu finden.. Jetzt wurden zusätzlich die im Internet verfügbaren Bilder ausgewertet.


    Meine Wertezusammenstellung: Wie man sieht ein ewiges Hin und Her!


    Maßstab: Orginal - Modell : 1 : 20 bzw 21 11.07.23

    Modell-Maße:                                  Kompromiss




    Orginal 87 : 1 Zeichnung Kompromiss Modell 1:20 1:21


    Rahmenlänge: 5710 mm 65,6 mm 285,5 272 mm

    max. Alternative 290 mm


    Raddurchmesser: 650 mm 36 mm Herrmann 32,5 31 mm


    4.Achse-Hinten: 1560 mm 78 74,5 mm


    Breite: 2100 mm 105 100 mm


    Höhe: Kamin: 2950 mm mm 147,5 140,5 mm


    Kessel Länge: 4524 mm 215 mm Regner 226 215,5 mm


    Kessel Durchm: 1170 mm 52 mm Regner 58,5 55 mm


    SOK -

    Kesseloberkante: 2088 mm 102 mm bei 994701 104,5 99,5 mm


    SOK -

    Kesselunterkante: 914 mm 52 mm bei 994701 46 44 mm


    Rahmenunter - Wasserkasten-Oberkante:

    1740 mm 87 83 mm


    Wasserkastenlänge::1740 mm 87 83 mm


    Führerhaus-Länge 1740 mm 87 83mm


    Hinten bis Wasserkasten-Stufe:

    2175 mm 109 103,6 mm


    Rauchkammertüre-Führerhausvorderwand.

    3871,5 195 mm Regner +20 mm Block 193,5 184,5 mm


    SOK - FührerhausUK

    34,8 33 mm Führerhaushöhe ohne Oberlicht

    2088 mm 104,5 99,5 mm


    Führerhshöhe mit Oberlicht

    2175 mm 109 103,5 mm



    Bauvideo der Rügenlok:

    https://www.youtube.com/watch?…=UU1fwx1DOfkit59C8vRUz0vg



    Nach der Ansicht obiger Baubeschreibung der Herrmann’schen Rügenlok hier im Forum schien mir das Fahrwerk des D-Kuppler mit einer Rahmenverkürzung und Änderung der Pufferplatten vorn und hinten und mit den passenden Rädern am geeignetsten. Der Kessel sollte ja weiter nach vorn kommen damit die Proportionen in etwa passen.

    Nach einer Abstimmung über meine Wünsche mit Herrn Hermann kam der so veränderte Bausatz.


    Der Rahmen mit der Federung war schon vormontiert und die Montage der Zylinder mit der Steuerung machten keine Probleme. Der Radabstand der Lok wurde für R3 und mit R3-Weichen getestet damit sie ohne zwängen durch die Weichen kommt. Auch die Leichtlläufigkeit war gegeben so dass das Laufwerk frei mit Druckluft schon mit weniger als 1/4bar vorwärts und rückwärts anlief.



    Das erste größere Problem: Wie mache ich die Kuhn’sche Schleife??

    Das in der nächsten Fortsetzung


    Gruß Heinrich



    Trotzdem kurze Frage : Warum kann ich keine Word-Dateien als Anhang hochladen?? Er sagte er mag keine docX Formate! Die Formatierung meiner Wertetabelle war durch rein textuelles Reinkopieren natürlich weg.

    Einmal editiert, zuletzt von Heinrich ()

  • Meine Kuhn’sche Schleife für die 699.01:


    Da wegen des Umlaufs bei der 699 der normale Aufwurfhebel nicht zu realisieren war kam wie beim Vorbild nur eine Kuhn‘sche Schleife in Frage. Die Herrmannsche Schieberschubstange war für ein Langloch hinter der Schwinge zu kurz, also für diese Verwendung ungeeignet; Vor dem kompltten Selbstbau hatte ich zu großen Bammel, Es wäre zur Not wenn sonst nichts geht noch eine Lösung. Im Regner Katalog sah ich dann die 99 4802 mit Kuhn‘scher Schleife. Dieses Ersatzteil bestellte ich dann mit den Steinen, der Aufwurfwelle und den Hebeln der RhB G2/3+2/2. Die Regner‘sche Schieberschubstange war aber für mein Modell zu lang







    Sie musste zwischen Schwinge und Schieberstange verkürzt werden. Da sie geteilt weich gelötet ist konnte sie überlappend gekürzt, wieder verlötet und mit einer M1,4 Schraube zusätzlich gesichert werden gesichert werden.





    Der Aufwurfhebel mußte wegen den Gegebenheiten aber selbst gebaut werden; Zwischen den Hebelwangen ließ ich genügend Spiel für die Bewegung des Steins.


    Hier mit der Welle und den Hebeln im Bauzustand:



    Nach Bohren der Löcher für die Aufwurfwelle im Rahmen. Man sieht die M1,4 Sicherungsschraube in der Schieberschubstange so gut wie nicht mehr!



    Der oben erwähnte einwandfreie Testlauf mit Druckluft erfolgte schon mit dieser Mechanik!



    Demnächst geht's weiter


    Gruß Heinrich

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Heinrich,


    schön, dass Du Deinen Baubericht begonnen hast. Das sieht und liest alles sehr spannend.


    Docx kannst in Word als PDF exportieren und dann hochladen. Dann hast gibt es aber keine Vorschau im Forumsbeitrag sondern nur eine Downloadlink.


    Viele Grüße,

    Stefan

  • Die Auswahl des Kessels


    Da ich die Regner’sche 99 4701 schon in den 90ern erworben und gebaut habe, konnte ich die Maße des Kessels schon für die Bestimmung der Rahmenlänge (siehe oben) verwenden. Der Durchmesser ist zwar etwas zu klein (das Vorbild wirkt bulliger) aber ich hatte mit dem Kessel gute Erfahrungen gemacht. Ein Argument war auch, dass dieser ggf. als Ersatz des ganz alten Kessels der 99 4701 dienen könnte. Darüber hinaus hat er auf der linken Seite (wie das Vorbild) einen Anschluß für eine Speisepumpe. Eine Erweiterung wäre also später - egal bei welcher Lok - möglich.


    Wichtig war es zwei Sanddome und mittig ein Dampfdom befestigen zu können, was für ein analoges Aussehen zum Vorbild von Vorteil ist. Also stand die Entscheidung für den Regner 99 4701 Kessel fest. Trotz aller Kompromisse z.B. der Öler als Luftpumpe obwohl die 699 an dieser Stelle keine Pumpen hat Sei's drum!


    Der Kessel sollte tief legen, um die Lok nicht zu filigran erscheinen zu lassen. Deshalb auch im Modell aus Platzgründen die Kuhn’sche Schleife


    Befestigung am Rahmen:



    Kesselstütze vorn durch ein 2mm Befestigungsblech;



    Nach Absägen der ursprünglichen Kesselstütze hinten die Neue die den Kessel waagrecht hält durch eine Querverbindung die sich auf den Rahmen abstützt und einem angeschraubtem Winkel der unter den Führerhausboden geht und natürlich eine Ausdehnung des Kessels zulässt. Dadurch kann die Lok auch ohne Führerhaus am Kessel angehoben werden ohne die vordere Kesselstütze zu beschädigen. Das war mir währen der Bauphase wichtig


    Der Kamin der 99 4701 war zu lang und der auch vorhandene Kamin der Emma war zu kurz.für eine vernünftige Näherung. Was tun ohne Drehbank?


    Die rettende Idee war meine kleine Kreisäge erst zum Ablängen und dann zum „Abdrehen“ zu verwenden:

    Das Sägeblatt schaute beim „Abdrehen“ zunächst nur etwa 1/2mm aus dem Tisch. Der lange Kamin wurde auf den Anschlag der Stecktiefe gedreht – dann der Anschlag um 1mm verringert usw. bis der Versenkstutzen komplett „abgedreht war. Es folgte ein Test am Kaminstutzen des Kessels, Passt noch nicht: Sägeblatt minimal höher stellen: Gleiche Prozedur wie vorher:, Testen, so lange widerholen bis es passt. Man sieht zwar am Kamin noch die Rillen durch meine Vorgehensweise, aber dieser Teil steckt ja im Kaminstutzen und ist nicht sichtbar..



    Die Sanddome:

    Der vordere Sanddom des Vorbilds hat die Möglichkeit Schläuche aufzuwickeln: Eine besondere Herausforderung war durch die wenigen Fotos die grundsätzliche Konstruktion zu bestimmen. Ich denke ich habe das Aussehen in etwa dem Vorbild angeglichen!

    Löten oder was?? Durch dieses Forum kam ich auf die Idee die komplizierte Struktur mit dem 2K Kleber JD Weld zu kleben:


    Erst den Schlitz gesägt,


    dann die Einzelteile vorbereitet



    Dann geklebt


    Fertig:



    Dann kommt der hintere Sanddom abnehmbar über dem Sicherheitsventil:



    Dazu wurde eine Messing-Beilagscheibe 10mm rechteckig gesägt und mit M2 Gewindestangen als Abstandshalter versehen; Natürlich ist oben ein Loch für den Abdampf!



    Das Ganze wurde im Sanddom innen verklebt und kann so übers Sicherheitsventil gesteckt werden. Der Dom hält dadurch am Gewindeflansch des Sicherheitsventils durchs Eigengewicht und ist jederzeit abnehmbar. Natürlich ist oben ein Loch für den Abdampf!



    So sieht der Kessel jetzt mit Kamin und Domen von der Seite aus. Der schon fertig gekaufte Dampfdom in der Mitte ist zwar etwas zu schlank: Was solls!


    Bis zum nächsten Mal: Der Umlauf


    Gruß Heinrich

  • Die Umläufe



    Sie sollten so robust sein dass die Lok ohne Probleme angehoben werden kann. Deshalb sind bei allen Umlaufstützen die die tragenden Winkel hart gelötet



    Abdeckblech Pufferbohle mit vorderer Umlaufstütze wurde aus einem Winkel gearbeitet und ist vorn auf den Rahmen geschraubt: Die Aussparung für den Kessel ist mit der Laubsäge gemacht. In die beiden Winkel sind noch 3 Nieten eingelassen. Mit den Schrauben der Umlaufbefestigung sind die Frontlaternen gleich mit befestigt.





    Mittlere Umlaufstütze

    Wie man sieht ist die Platzknappheit: Aufwurfwelle, Rahmenwikel mit Verschraubung und Spurkranz schon recht knifflig. Auch hier sind Nieten eingelassen. Man sieht hinten ganz oben schwach die hintere Umlaufstütze.





    Hintere Umlaufstütze

    Der Winkelansatz unten am Führerstandsboden ist ebenfalls hart gelötet



    Umläufe

    Sie sind aus 20*20*1,5mm Messingwinkel gefertigt. Eine Seite ist auf 3mm abgesägt: Das ergibt optisch einen stärkeren Umlauf und ein robustes Element. Sie sind mit den Winkeln aller Träger verschraubt. Der rechte hat noch eine rechteckige Aussparung für den Öler. Siehe Frontfoto oben und Ölerbeschreibung unten.






    Führerstandsbodenblech mit Ausparung für letzten Kuppelradsatz und fast allen Löchern und Gewinden für:


    - 4 Löcher zur Verschraubung am Rahmen

    - Löcher zur Verschraubung Seitenführerhauswände

    - Löcher Verschraubung hinterer Umlaufträger

    - Loch für Gastank

    - Loch für Pfeifenleitung

    - Rechteckloch für Steuerungsservokabel

    - Löcher für die 2 Rückwandwinkel

    - Löcher Trittstufen

    -Gewinde für Injektorbefestigung (fehlt noch im Foto)

    - Gewinde für die Halterung des Reglerservos (fehlt noch im Foto)


    Hier kommt alles zusammen! Es musste streng nacheinander gearbeitet und getestet werden, dass bei eingebautem Kessel, Gastank oder Seitenteile keine Unverträglichkeiten entstehen. Hier zeigt sich - was wahrscheinlich manche Hobbykollegen bestätigen können - dass man ein Modell nicht komplett theoretisch planen kann und genau nach diesem Plan umsetzt. Manche Gegebenheiten werden einem erst in einer bestimmten Bauphase beim Anblick der halbfertigen Teile bewusst. Jetzt kann noch ausprobiert, angepasst oder korrigiert werden oder man hatte einfach nur Glück.






    Der Öler

    Da die seitliche Ablassschraube des aktuellen Ölers genau auf Höhe des Linken Umlaufs platziert wäre und der Umlauf an dieser Steller zu trennen gewesen wäre habe ich den alten Öler aus den 90er Jahren mit Ablassschraube unten angebaut. Die Ablassschraube ist für ihre Bestimmung nicht mehr zu verwenden, da der Zylinder zu dicht unterhalb platziert ist. Deshalb muss das Kondenswasser mit einer Spritze abgesaugt werden. Für mich ein vertretbarer Kompromiss.


    Als nächstes das Führerhaus!


    Bis dann

    Gruß Heinrich

  • Nochmals der Führerstandsboden jetzt mit Steuerungsservo, Reglerservohalter und Pfeifenservohalter:



    Das Führerhaus



    Führerstands Seiten mit Wasserkästen

    Die Gesamt-Proportionen der Lok wurden vorher gezeichnet. Detailproportionen wurden mit schwarzem Papier in mehreren Varianten ausgeschnitten und darüber gelegt um ein Gefühl für eine weitgehende Ähnlichkeit mit dem Original zu bekommen, da ja eine maßstäbliche Umsetzung gar nicht möglich ist..

    Wie man erkennen kann besteht das Seitenteil aus mehreren Teilen die mit JB Weld verklebt wurden. Vor dem Verlöten hatte ich zuviel Respekt. Die Präsentation übers Verkleben hier im Forum ermutigte mich dazu.

    Der untere Führerstand mit dem Wasserkasten auf beiden Seiten ist das Hauptteil aus 1mm Messingblecht. Die Wasserkastenoberseite wurde mit Hilfe einer Nut rechtwinklig abgebogen; Die Nut wurde wie die Spalte der Führerhaustüre mit der Kreissäge minimal eingestellt eingesägt In den oberen vorderen Seitenteil wurde das Fenster mit der Laubsäge ausgesägt. Der hintere ist ein schmalerer Streifen in gleicher Höhe. Wie im Original entsteht so eine Linie die von der Wasserkastenkante entlang des Führerhauses läuft. Die obere Verbindung ist die Dachtraufe. Verschraubungswinkel wurden unten für den Boden und Umlauf und vorn für die Front und hinten für die Rückwand angeklebt. Des weiteren wurde ein Wasserkasteninnenblech und die Wasserkastenfront angeklebt. Zusätzlich kam noch die Imitation eines Werkzeugkasten und des Führerstands Boden dazu. Die Klebevorgänge wurden streng im Abstand von mindestens 1-2 Tagen durchgeführt damit der 2K Kleber abgebunden hat und die vorher gemachte Arbeit nicht gefährdet wird.. Dann kamen noch die Nieten dazu.




    Rückwände

    Das Foto erklärt eigentlich alles





    Fensterfront:


    Die beiden ovalen Frontfensterl wurden ebenfalls mit der Laubsäge ausgesägt. Lange überlegte ich wie ich den Rahmen machen könnte. Ich bemerkte, dass schmale Steifen abgesägt von den Messinggußwinkeln sich leichter biegen lassen. Mit zwei kleinen Flachzangen gelang es mir (mit viel Aufwand) die ovale Form der Fenster hinzubekommen. Die Rahmen wurden auch verklebt: Ich wurde immer mutiger! Jetzt mussten noch die Scharniere hinzu kommen. Das Speiseventil der G2/3+2/2 wurde auf die Sicherheitsventil-Imitation mit der Front verschraubt. Diese Herausforderung wollte ich eben mit meinen Mitteln meistern!





    Das Dach:

    Von der Regner Emma etwas flacher und mit eigenem Endabschluss.





    Heute war die erste provisorische Gesamtmontage auch mit Injektor und Führerstandstritten und Wasserkastendeckeln von mehreren Seiten: Muss ich natürlich zeigen!!







    Der Regner Tender wartet als nächstes auf eine Anpassung. Das wird allerdings noch dauern. Bis dann



    Gruß Heinrich

  • Hallo Heinrich,


    interessiert Lese ich deinen Baubericht mit und verfolge deinen raschen Fortschritt.

    Mir gefällt sehr gut, wie du die Lok mit einfachen Mitteln doch sehr detailliert umsetzt. Gerade die Umsetzung der Imjektoten und der Fensterrahmen finde ich sehr schön.


    Mach weiter so!


    Eine kleine Frage habe ich doch: Du hast geschrieben und gezeigt, dass du dein Führerhaus mit JB Weld verklebt hast. Weshalb hast du dich gegen eine Verschraubung entschieden?


    Ich habe mein Führerhaus mit den Wasserkästen ausschließlich verschraubt, um bei Wartungsarbeiten nicht das alles demontieren zu müssen.


    Viele Grüße und weiter viel Erfolg


    Marvin

  • Hallo Marvin,


    Deine Reaktion freut mich. Das mit meinem raschen Fortschritt ist relativ. Der Baubeginn war schon im Juni. Aber die Beschreibung des Baus im Forum begann ich erst nachdem für mich absehbar war, dass der Bau doch vorzeigbar ist. Ich wollte ein Scheitern hier nicht dokumentieren. Deshalb dauert es auch mit dem Tender noch länger!

    Zu Deiner Klebe-Frage: Vielleicht liegt doch ein zumindest partielles Missverständnis vor, da ich meine Überlegungen nicht besser dargestellt habe.

    Auch bei mir ist die Wartungsfreundlichkeit ein Baugrundsatz wenn es geht.

    Das Dach ist wie gewohnt frei abhebbar. Dazu gibt es fünf verschraubte Einheiten. Das Führerhaus ist natürlich nicht als Ganzes geklebt. Beim provisorischen Zusammenbau waren nicht alle Schraubverbindungen wirklich verschraubt, deshalb vielleicht nicht sichtbar. Die Einheiten sind beide Seitenteile inklusive Wasserkästen, die Fensterfront und beide Rückteile. Die Fensterfront ist mit je 2 Schrauben über Winkel mit den Seitenteilen verbunden ebenso die beiden Rückseiten. Ein Seitenteil als Ganzes (Unterteil Oberteil) ist aus optischen Gründen verklebt kann aber nach Lösen von 3 Boden und je 2 Front und Rückschrauben als Ganzes nach oben entfernt werden. Die Injektoren sind nur gesteckt. Also könnte z.B. der Gastank oder der Pfeifenservo.nur durch Lösen von Schrauben und Entfernen des linken Seitenteils zugänglich gemacht werden. Auch die Wasserkastendeckel sind verschraubt. Nur die optischen Applikationen wie Werkzeugkasten, Regentraufe sind geklebt. Letztlich kann der ganze Führerstand nach Lösen der Bodenschrauben und den Front- und Rück-Schrauben zugänglich gemacht werden. D.h. die Servos könnten bei Bedarf gewechselt werden.


    Ich hoffe ich konnte mein Grundkonzept deutlich machen


    Gruß Heinrich

  • Hallo Heinrich,


    vielen Dank für die zusätzlichen Erläuterungen. Jetzt leuchtet mir ein, wie du das gemacht hast. So sollten gerade die Komponenten der Fernsteuerung auf jeden Fall für eine Wartung oder einen Austausch leicht zugänglich sein.

    Man ärgert sich sonst im Nachhinein sehr.

    Bei meiner Regner Lok 22 sitzt der Umsteuerservo unter dem Lessel, von oben verschraubt. Sollte dieser irgendwann kommen, muss ich das gesamte Führerhaus demontieren und den Kessel abnehmen. Darüber ärgere ich mich jetzt sehr. Das hätte ich besser lösen können.


    Dir weiterhin viel Erfolg.


    Viele Grüße


    Marvin

  • Der Tender:


    Der Regner-Tender ist die Basis meiner Adaption. Es gab nur wenige Bilder des Vorbildes insbesondere von der Rückseite des Tenders aus der gewünschten Zeit. Auch sind durch das Ausgangsprodukt von Regner die Maße vorgegeben und daher ist die Umsetzung auch hier natürlich nicht maßstäblich. Der Tender wurde für diese Fotos provisorisch montiert um einen Gesamteindruck zu bekommen. Wie man sieht hat er ein Kindchenschema u.a. durch die großen Lampen und wirkt etwas pummelig. Das stört mich jedoch nicht – ganz im Gegenteil!


    Die Rundung der Tenderpufferbohle wurde mit der Laubsäge gesägt und M2 Gewinde für Kupplungshaken und Schienenräumer geschnitten; In beide Pufferbohlen wurde rechts ein Loch für die 2 teilige Bremsleitung aus 3mm Kupferrohr gebohrt. Der hintere Teil wurde zum rechten Bremsschlauch geführt und mit einem 2mm Kupferrohr zum linken Bremsschlauch weitergeführt;





    Die seitlichen Werkzeugkästen sind aus zwei Messingwinkel hart verlötet; Die Scharnierröhrchen sind weich verlötet und der halbrunde Boden ist geklebt; Ein solcher Kasten wurde schon beim Tender meiner Frank S gefertigt (Foto unten). In den rechten wurden die Löcher für die Bremsleitung gebohrt. Die Kästen sind mit einer Schraube mit dem Tenderboden verbunden.





    In die Rückwand wurde alle nötigen Löcher für Haltegriffe und M2 Gewinde für Bremsschläuche geschnitten. Die rechteckigen Aufstiegstritte wurden mit 1,2mm Draht nur angedeutet. (ähnlich wie beim Frank S Tender schon werkseitig) Das Foto oben zeigts am besten.




    In die obere Abdeckung wurden die M2 Gewinde für die hinteren Haltestangen geschnitten und Löcher für die Befestigung der Wasserdeckel und den vorderen gebogenen Haltegriff gebohrt. Die Wasserdeckel wurden mit Nieten und Handgriff versehen.




    Auf der Lokseite wurde die Kohleentnahme angedeutet und auf der linken Seite eine Bremskurbel mittels Winkel angebracht. Das Übergangsblech wurde so zugeschnitten dass es für R3 keine Verklemmungen gibt.




    Die Imitation der flexiblen Bremsleitung zwischen Lok und Tender besteht aus dem Draht eines Spiralheftes. Er wurde stramm um eine Leitung gebogen abgenommen abgelängt und auf das Kupferrohr aufgezogen. Der Teil der Bremsleitung vom Werkzeugkasten zur Lok ist drehbar und könnte sich daher bei der Lok etwas anpassen Diese Konstruktion wurde auf R3 getestet. Schau‘ mer mal.


    Wann auch immer kommt noch die gewünschte Farbgebung.



    Viele Grüße Heinrich

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Heinrich,


    sehr schön ist sie geworden. Besonders mutig finde ich, sie zusammen mit dem Vorbildfoto zu präsentieren. Aber da brauchst Du Dich echt nicht zu verstecken. Die durch Dein Vorgehen notwendigen Kompromisse sind gar nicht so leicht zu finden.


    Viele Grüße,

    Stefan

  • Hallo Heinrich,


    die Lok ist wirklich klasse geworden!

    Du hast gezeigt, wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Gern kannst du uns mal ein paar bewegte Bilder zeigen.


    Viele Grüße und ein schönes Wochenende


    Marvin

  • Hallo Dampffreunde,

    Noch ein kurzer Nachtrag: Der Vorschlag von Wolfgang vom 14.11.23 einen besseren Übergang vom Dampfdom zum Kessel zu gestalten ließ mich nicht ruhen. Mit dem Kleber zu gestalten traute ich mir jedoch nicht zu aber nach mehrmaligem Betrachten der Originalbilder kam mir folgende Idee, die ich mit meinen Mitteln auch realisieren konnten.

    Ein Ring aus 1,5mm Messingblech fast kreisrund mit Durchmesser (34mm längs/35mm Seite) mit Laubsäge ausgesägt 6mm Loch für Gewindestutzen auf dem Kessel mittig gebohrt und vorsichtig gebogen;


                             


    Jetzt noch lackieren und das Modell kommt dem Original wieder etwas näher.


    Gruß Heinrich