Rückschlagventil

  • Hallo,


    ich bin am planen von Rückschlagventilen und wollte fragen was für Kugeln ich nehmen sollte.
    Entweder Stahlkugeln oder aus Viton?


    Gruß
    Clément

  • Hallo Simon,


    das mit dem besser dichten habe ich mir auch gedacht.
    Andererseits habe ich die Befürchtung, dass die Kugel sich durch den Gegendruck festsetzen könnte


    Gruß
    Clément

  • Hallo Clement


    Viton -ja ,Kugel -nein.
    Vitonscheibchen: Kann man leicht mit der Drehmaschine machen. Vitonschnur in einer Messinghülse kurz einspannen und mit einer auf dem Messerhalter aufgeklebten Rasierklinge abstechen.


    L.G. Wolfgang F. K.

    L.G. Wolfgang Franz K.

  • Hallo Wolfgang,


    tut mir leid, aber ich habe deinen Beitrag nicht verstanden :roll: :oops:
    !ich meinte Vitonkugeln oder Stahlkugeln!
    Sorry


    Gruß
    Clément

  • Hallo Clément, mein junger Freund!
    Wolfgang, wie er es schon mehrmals geschrieben hat, schreibt nicht gern zu viel, aber es ist für mich auch ganz klar:
    1. Kein Stahl, sondern Viton
    2. Keine Kugel, sondern Scheibchen!
    Aber das ist für Wolfgang auch klar, was Du gemeint hast!
    Erstmal nachdenken, dann schreiben! Aber höflich!
    Gruß
    Pál

    Wer noch vielen Spur I und IIm Loks bauen möchte

  • Hallo Clement!
    Da in meinen Accucraft Lok´s die Handspeisepumpen im Tender nicht immer gegen den Kesseldruck ankamen, habe ich die Metallkugeln in den Ventilen gegen diese http://www.bengs-modellbau.de/…/grafisilventilkugeln.php getauscht. Danach waren die Pumpen nicht mehr wiederzuerkennen. Die Zeile "Wer einmal Grafi-sil Kugeln eingesetzt hat nimmt nichts Anderes mehr!" kann ich nur unterstreichen. Da die Kugeln sehr elastisch sind, sollte darauf geachtet werden, daß die Differenz zwischen Durchlaßbohrung und Kugeldurchmesser nicht zu knapp ist. Sonst "könnte" sich die Kugel in die Durchgangsbohrung quetschen und dann ist das Ding dauerdicht.
    In seinen Rückschlagventilen verwendet Bengs Elastomere-Ventilkugeln. Ggf. sollte man ihn mal fragen was das ist. Vielleicht auch Grafi Sil? In meinem Dampfschlepper "Thor" schließt das Ventil ab einen geringen Mindestdruck einwandfrei und öffnet so leicht, daß beim Erkalten des Kessels und dem dabei enstehenden Unterdruck sich der Kessel bis zur Halskrause mit Speisewasser durch alle Ventile (Speiserückschlag- und Pumpenventile) vollsaugt.
    Gruß Gerd

  • Hallo Clement
    Wenn du einen Kugelventilsitz schon hast, dann kannst du den Rat von Gerd annehmen, du schreibst aber, dass du ein Rückschlagventil planst . Ich wollte nur hinweisen, das es noch andere Ventilarten gibt, die kleiner, aber trotzdem sehr leistungsfähig sind. Ein Beispiel: Dampf-Speisepumpe REGNER.


    L. G. Wolfgang F. K.

    L.G. Wolfgang Franz K.

  • Moin Gerd,
    das größte Problem(für mich) sehe ich darin, dass die Kugeln alle viel zu groß sind. Ich brauche Kugeln in den Durchmessern 2mm und 3mm, nicht ab 4mm aufwärts, sonst werden die Bauteile einfach viel zu groß! Ich baue Rückschlagventile (Kesselspeiseventile) in die Verschraubungen, alles andere nimmt mir zu viel Platz weg und ist zu sichtbar.


    Es ist einfach eine Glaubensfrage!
    Wenn man Sorgfalt beim Fertigen walten lässt, weiß, was man tut und einschlägige Richtlinien über die Konstruktion beachtet, kann man auch mit Metallkugeln sehr schön arbeitende Rückschlagventile bauen. Ich persönlich bevorzuge diese, unter anderem weil sie nicht aufschwimmen (können). Vielleicht liegt es auch an meinem Unvermögen, dass andere Techniken nicht so taten, wie ich wollte.


    Was Wolfgang meinte war ganz einfach folgendes: Wenn man von Teflonrundmaterial ein Scheibchen absticht(etwa einen Millimeter dick), und dieses in ein Ventilgehäuse mit entsprechendem Sitz einsetzt, dann dient das Teflonscheibchen als Rückschläger.


    Mein (vermuetetes) Problem damit war allerdings folgendes: Es war nicht dicht. Entweder es lief "volle Pulle" alles durch(trotz Gegendruck!) oder es tropfte, auch wenn es "geschlossen" war.
    Ich vermute, dass sich das Teflonscheibchen im Ventilgehäuse auf irgendeine Art verkantet hat, deshalb nicht aufliegen konnte und das Wasser durchrauschte. Weshalb es auch ansonsten nicht dicht war kann ich auch nur vermuten. Könnte sein, dass das Scheibchen exzentrisch zur Bohrung lag und deshalb die Dichtfläche nicht ausreichte. Vielleicht war der Sitz auch zu schlampig gemacht und deshalb war es nie dicht. Jedenfalls habe ich danach keine weiteren Experimente gestartet.
    Vorteil der Konstruktion ist, dass es unschlagbar flach ist! Man kann damit Ventile machen, die bei geschickter Konstruktion kleiner sind, als welche mit 2mm Kügelchen, aber die Durchlassmenge eines Ventils mit 3mm Kugeln hat.
    Bisher habe ich noch nicht so ein flaches Ventil gebraucht, aber spätestens wenn ich eines brauche, muss ich herausfinden, weshalb mein erster Versuch fehlgeschlagen ist.


    Ich würde noch gern PEEK versuchen. Bisher war allerdings noch nicht der Drang so stark, dass ich mir eine Stange zum Testen bestellt habe...abschrecker hier ist allerdings auch der Preis!
    Gruß Janosch

    Der Langsamste, der sein Ziel nicht aus den Augen verliert, geht immer noch schneller als der, der ohne Ziel herumirrt (Gotthold Ephraim Lessing)

    • Offizieller Beitrag

    Tja, lieber Wolfgang,


    :NS Du wirst einfach mit Teflon assoziiert, da kommst Du nicht so schnell mehr davon weg ...


    :flt: vlg, Christian

    Habe die Ehre!

  • Hallo Janosch!
    Im Gegensatz zum Schiffsmodellbau hat man bei Echtdampflokomotiven, besonders im unseren Maßtab mit Platzproblemen zu kämpfen. Ich kann hier nur meine Erfahrungen mit selbstgebauten Ventilen mit einfachsten Dichtsitzflächen (Bohrerkegel mangels Spezialwerkzeug). Mit den Grafi Sil Kugeln arbeiten die Ventile 100%ig. Auch bei der Handspeisepumpe meiner Accukraft K36 (480) bekam ich kein Wasser in den Kessel, da das Ansaugventil nicht richtig dicht machte. Bei der K28 (476) hatte ich ähnliche Aussetzer. Damit ist jetzt mit den neuen Kugeln Schluß :flt: . Wo diese Kugeln reinpassen ein einfaches Mittel derartige Probleme zu beheben.
    Ich hatte mir mal eine PEEK Stange besorgt, um mir daraus Kolbendichtringe für meinen Heckraddampfer "Mark Twain" zu bauen (langsam laufende, langhubige, oszilierende Maschine). Es ist nicht so elastisch wie Teflon und läßt sich auf der Drehmaschine problemlos bearbeiten. Bei Wärme dehnt es sich stark aus, so daß meine Maschine damit mit Druckluft noch nicht richtig lief und unter Dampf festklemmte. Erst mit neuen Kolben und Teflonwickel a´la´Regner läuft die Maschine mit Luft und Dampf wie sie soll. Dieses zu meinen PEEK Erfahrungen.
    Wenn ich mich recht entsinne, sind die Klappen der Rückschlagventile in natura Tellerfömig und mit einer Führungsachse versehen, damit sie sich nicht verkannten. Allerdings habe ich momentan auch keine Idee wie man das im Modell umsetzen kann, da ich z.Zt. kein Ventil in dieser Art plane.
    Gruß Gerd

  • Hallo Gerd,
    PEEK hat eine Wärmeausdehnung von 1/3 bis 1/4 von Teflon! Von daher müsste das weniger ein Problem sein, als mit Teflonkolben...Irgendwann besorge ich mir vielleicht mal was von dem Zeug.


    Naja Spezialwerkzeug ist zu viel gesagt...ist ein Kanonenstufenbohrer, also selbsthergestellt. Wer den Platz hat, kann sicherlich solche Kugeln gut einsetzen. Für mich ist das eher nichts.


    Naja, das sind dann Tellerventile, im Modell recht einfach umzusetzen, habe ich auch schon gemacht. Dicht bekommt man das Ganze im Modell sehr gut mit O-Ringen. Aber braucht halt deutlich mehr Platz bei gleicher Durchlassmenge und ist aufwendiger als ein Kugelventil oder mit kleinen Scheibchen.
    Gibts auch als Kegelventil. Von der Verwendung von Kugelrückschlägern ist mir nichts bekannt. Vermutlich war die Herstellung der Kugeln zu aufwendig. Da ist es leichter eine plane Dichtfläche zu drehen und einzuschleifen(Tellerventile) oder einen Kegel zu drehen und diesen einzuschleifen...


    Hallo Wolfgang,
    tut mir Leid, ich habe Teflon statt Viton gelesen! Dann muss ich es vielleicht noch mal mit Viton versuchen, habe das allerdings nicht als Rundmaterial, das müsste ich mir erst besorgen, wenns aktuell wird.


    Gruß Janosch

    Der Langsamste, der sein Ziel nicht aus den Augen verliert, geht immer noch schneller als der, der ohne Ziel herumirrt (Gotthold Ephraim Lessing)

  • Hallo zusammen,


    danke für eure vielen Antworten.
    Ich habe alles überdacht und bin zu dem Schluss gekommen, dass ich die Grafi-Sil Ventilkugeln benutzen werde.


    Gruß
    Clément

  • Hallo!
    Beim Fahr- und Plauschtag in Schakendorf Fahr- und Plauschtag in Schackendorf/Bad Segeberg 2.9.2012 wartete meine 476 (Accucraft K28), wo ich die Handspeisepumpe anfangs erfolgreich mit Grafi Sil Kugeln ausgestattet hatte, mit einer unangenehmen Überraschung auf. Die Pumpe saugte nicht an. Eben habe ich den Grund rausgefunden. Die leichte Grafi Sil Kugel schwimmt im Wasser etwas auf. Im senkrechten Ansaugstutzen legte sich die Kugel vor die Ansaugöffnung des Pumpzylinders und blockierte so das Ansaugen. Fragt mich nicht, wieso das bei den beiden umgerüsteten Pumpen nicht gleich am Anfang aufgetreten ist.
    Ich habe jetzt eine kurze Spiralfeder oben auf die Kugel gelegt, so daß diese jetzt durch die Federkraft oder Gewicht unten gehalten wird.
    Damit ist der Fall entschärft und die Pumpe arbeitet wieder.
    Also, damit rechnen, das die Ventilkugel sich auch mal in die andere Seite verirren kann und dann die Förderrichtung sperrt. Hier am besten gar keine mögliche Dichtfläche entstehen lassen.
    Gruß Gerd

  • Hallo zusammen!
    Da in einem Tröt im Temme Forum Rückschlagventile mit Viton O-Ringen behandelt wurden, habe ich die Kesselspeiseventile meiner Accucraft Mikados (K28 und K36) mit vorgestellt.


    Da diese Ventile nicht besonders betriebssicher sind, habe ich als Ersatz und Ergänzung meiner Mogul das Ventil umkonstruiert. Nebenbei ist das neue Ventil auch etwas kleiner geworden, den von wenig Platz haben wir in den Echtdampflok´s bekanntlich ne ganze Menge.



    Der Ventilkegel wird nun durch einen 3mm Stift vorne exakt geführt. Um diesen Stift wasserdurchlässig zu bekommen ist er 3seitig mit 2mm angefräst. Der Hub ist auf 2mm begrenzt, so daß der vordere Führungsstift nicht aus seiner Führung kann. Um den Wasserdurchlaß nach hinten sicher zu stellen ist der Ventilkegel hinten 4fach eingefräst. Bei den ersten Versuch mit der Handspeisepumpe der K28 wurde gefühlsmäßig ein besserer Durchfluß wie beim Accucraftventil festgestellt. Bei der Druckluftprobe (3,5Bar) stiegen im trockenen Zustand alle 3Sek eine Luftblase im Wasserbad auf. Nach dem Es Wasser durchgelassen hatte war Es 100% dicht.
    Auf weitere Praxiserfahrungen bin ich gespannt. In den nächsten Tagen werde ich weitere solcher Ventile anfertigen.
    Gruß Gerd

  • Hallo Gerd,


    ein interessantes Thema. Ich beschäftige mich aktuell auch (mal wieder) mit den Ventilen an meiner Wasserpumpe.
    Leider habe ich recht wenig Platz.


    mfG


    Hannes

  • Hallo Gerd,


    hier siehst Du einen Querschnitt meiner Wasserpumpe mit 4 Ventilen. Ich zeige mal 4 verschiedene Möglichkeiten die ich schon ausprobiert habe.
    1. Vitonkugel (3,2 mm) auf "scharfer Kante"
    2. Stahlkugel (3 mm) auf "eingeschlagenem" Sitz (hab ich im CAD nicht berücksichtigt)
    3. Stahlkugel (3 mm) mit Unterstützung durch O-Ring
    4. Ventilkörper mit O-Ring
    Den Ventilkörper habe ich nochmal extra dazu eingefügt um ihn besser sichtbar zu machen.


    mfG


    Hannes

  • Hallo Hannes!
    Dein Ventilkörper mit O-Ring sieht fast so aus wie meiner. Nur habe ich meinen auch von hinten angefräst, so daß wenn er hinten am Anschlag liegt, das gefördete Wasser durch kann.

    Ansicht von vorn...



    und von hinten (auf einer Lagerbuchse zur Aufrichtung).
    In den Handpumpen habe ich die Grafi Sil Kugeln von Bengs http://www.bengs-modellbau.de/…/grafisilventilkugeln.php drin. Die halten zuverlässig dicht. Leider sind die so leicht, daß sie aufschwimmen und im Ansaugventil meiner K28 in der falschen Richtung auch dicht machen. Ich ab jetzt Druckfedern gefunden, welche sich zur einen Seite verjüngen. Durchmesser 3mm und am einen Ende 2mm. Da kann sich die weiche Kugel auch nicht mehr in die Feder zwängen und wird nun sicher an seiner richtigen Ventilöffnung gehalten.
    Demnächst dürfte für die Mogul der Bau einer Handspeisepumpe anstehen. Hier denke ich auch wieder an Ventile mit O-Ring. Da ich wegen des Spindelspiels meines Kreuztisches an der Fräse den X Weg vorrübergehend festgelegt habe, bietet es sich an, die Ventilkörper gleich auf Vorrat zu bauen. Viel kleiner wird es in dieser Bauart nicht gehen.
    Gruß Gerd