Flammenfresser Lok, eine (fast) unendliche Geschichte

  • Hallo Leute,


    es folgt eine kleine Geschchte von meinem ersten Eigenbau einer Lok.
    Das Posting sollte eigentlich erst erfolgen wenn alles fertig ist, aber, aber bis 2025 wollte ich doch nicht warten...


    Ich wollte schon immer eine Echtdampflok für meine LGB Bahn haben.
    Eine Emma von Regner ist zwar wunderschön, aber der Geldbeutel...
    Dann bin ich im Forum auf Jörgs Opitec Lok gestoßen.
    Super, habe ich gedacht. Was der kann, kann ich noch lange nicht, aber ich versuche es zumindest.
    Bausatz bestellt und angefangen.


    Mein Maschinenpark besteht aus einer Tischbohrmaschine minderer Qualität, einer Flex und einem Dremel. Eine Dekrupiersäge habe ich dann noch gebraucht erstanden (in dem gleichen schönen Rot wie die Tischbohrmaschine). Also beste Vorraussetzungen für absolute Profibauten :)


    Sommer bis Herbst 2014
    Beim Bau der Dampfmaschine kam ich einigermaßen schlecht voran, und als dann das Hartlöten mit dem Winter vor der Tür stand habe ich erstmal mangels Hartlötgerät und wegen der Kälte im Schuppen aufgehört.


    Winter 2014-2015
    Im Winter habe ich etwas im Internet gelesen und bin auf den Stirling-Moter und den Flammenfresser gestoßen.
    Den Stirlingmotor kannte ich bereits, hat mir noch nie richtig gefallen. Zwei Kolben und Zilynder für nur eine Flamme. Nee.
    Da war mir der Flammenfresser schon sehr viel sympatischer.
    Einfacher als eine Dampflok, dachte ich. :Q
    Das ist es. ich baue statt einer Dampflok eineFlammenfresserlok :thumbup:
    (Deshalb auch der Eintrag in diesem Teil des Forums)


    Wie soll man nun einen Flammenfresser bauen ohne sich einen Maschinenpark anzuschaffen?
    Einen vorhandenen Bausatz wollte ich nicht nehmen, ich fand sie für meine Zwecke ungeeignet.
    Noch dazu bin ich Informatiker und habe vom Maschinenbau so viel Erfahrung wie meine heißgeliebte Cappucchinomaschine vom Eierlegen.


    Folgende Eigenschaften sollte also das Motörchen haben:


      - Der Flammenfresser muß ganz einfach aufgebaut sein
      - Er muß sich ohne Dreh&Fräßmaschine bauen lassen, also nur mit Hammer & Meißel
      - Er soll nur ein Ventil haben (wegen der Einfachheit)
      - Dieses Ventil soll nicht von einer eigenen Exenterscheibe gesteuert werden, sondern direkt vom Schwungrad (Einfachheit)
      - Es soll auch gleichzeitig als Überdruckventil fungieren (optimaler Lauf des Motors)
      - Es soll ein selbsttragender Motor sein. Es soll keine extra Platte zum montieren des Zylinders und der Schwungräder benötigt werden( weniger Teile).


    Alle Recherchen im Internet haben so etwas nicht hergegeben, also habe ich eine neue Ventilsteuerung konstruiert die den o.g. Anforderungen entsprach und ich habe mir ein neues Layout für den Flammenfresser überlegt


    Anfang 2015
    Erster Versuch,
    ein Aluminiumzylinder, Innendurchmesser 3cm, Wandstärke 1cm, Hub 6 cm, ein Schwungrad 9cm Durchmesser
    Da ich immer sehr präzise arbeite, musste ich diverse Teile auch nur zwei bis dreimal anfertigen ehe sie passten :lol:
    Das Zeug zu bearbeiten war schwerer als gedacht. Ich dachte Aluminium sei ein weiches Material, aber das wegfräsen des überflüssigen Alluminiums hat mich mit meinem Werkzeug viel Schweiß und nicht zu schreibende Worte gekostet :)
    Der Versuch einen Aluminiumkolben zu nehmen schlug erwartungsgemäß fehl. Versucht mal einen Aluminiumkolben nur mit Schmirgelpapier passend zu schmirgeln... :W


    Graphitkolben war die Lösung. Kann man mit 1000er Schmirgelpapier passend machen.


    Der Motor funktionierte ca. 15 s, danach nicht mehr,
    die Aluminiumkugel die ich als Ventil vorgesehen hatte klebte telweise fest.
    Auch hier war eine Graphitscheibe die Lösung
    Der Zilinder erhitzte sich viel zu schnell. Nach einer Abkühlung funktionierte er wieder 15s
    Habe versucht mit meiner 'Präzisions-Flex' außen den Zylinder was wegzufräsen um einen Kupferschlauch rumzuwickeln für die Wasserkühlung....


    Hat natürlich nicht funktioniert..




    Erster Versuch


    Mitte 2015, Zweiter Versuch:
    Statt Aluminium habe ich einen Messingzylinder genommen der komplett wassergekühlt ist.Habe alles weich zusammengelötet, sah zwar scheußlich aus, es funzte aber...
    Der Motor lief zwar, die Leistung war aber nicht überzeugend. Sobald das Wasser kochte war sowieso aus.
    Habe dann festgestellt, dass Messing doch nicht das optimale Zylinderrohr ist. Es dehnt sich bei Wärme zu stark aus, auch ist es nicht sauber gezogen (Zumindest die Rohre mit denen ich gearbeitet habe). Habe auch angefangen mich mit dem Verhältnis Hub/Pleulstangenlänge zu beschäftigen. Mein Verhältnis war 1.25. Habe gelesen das es mindestens 1.6 sein soll.
    Nachdem ich einen etwas dickeren Kolben verwendet hatte lief der Motor besser, auch mit kochendem Kühlwasser. Leider mußte ich die Maschine erst anheizen, sonst lies sich der Kolben im kalten Zustand der Maschine nicht bewegen. Am einfachsten war es direkt kochendes Wasser als Kühlwasser zu verwenden. Ansonsten Gasbrenner anmachen und 5 min. warten...
    Immerhin war es für mich der Beweis, dass meine Ventilsteuerung und die Motorkonstruktion vom Prinzip her funktionierten.


    http://youtu.be/2gw8-Rzc4e4


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    Zweiter Versuch


    (in der Vorschau ist hier kein Video zu sehen. Sollte es Probleme geben einfach den Link in den Browser kopieren)


    Dritter Versuch
    Habe ein gezogenes Eisenrohr als Zylinder genommen dann ein Messingrohr genommen, es erhitzt und über das Eisenrohr gestülpt. Nach der Abkühlung ist die Verbindung superfest.
    Habe ein weiteres größeres Rohr als bei Version 2 rumgelötet, so dass der Zylinder wieder komplett im Wasser gelagert ist. Der Hub wurde verkleinert, das Verhältnis Pleulstangenlänge/Hub ist jetzt ca. 1,8
    Das Fahrgestell und entsprechendes Untersetzungsgetriebe gebaut, den Motor draufgesetzt.
    Da die Lok im Freien fahren soll habe ich mich entschieden sie mit Gas zu befeuern. Das hat mich nochmal ca. 3 Monate gekostet, da mein Lieferant diverse Probleme hatte.
    Als die Teile Weihnachten 2015 ankamen habe ich gemerkt, dass ich einen Teil der Sachen nicht brauchte und mir selbst was überlegen musste, da der Gasbrenner viel zu lang wurde.
    Dann die große Überraschung:


    Anfang 2016
    Habe das Teil leider im Schuppen gelassen, das Kühlwasser war erstaunlicherweise gefrohren, und das im Winter :GR . Zum Glück ist nix geplatzt.
    Der Motor läuft nicht, nur ca. 20 Umdrehungen, dann ist immer Schluß.
    Wiederholtes Anschmeißen und anbrüllen des Motors haben erstaunlicherweise nicht geholfen.
    Seltsamerweise habe ich einen Tag später das gleiche Ergebnis. :?:
    Habe die Lok zerlegt und mir Zylinder und Kolben näher angesehen. Der Zylinder hatte Innen teilweise etwas Rost angesetzt, und der Kolben dadurch div. Riefen bekommen. So kann das ja nicht laufen. :arg2: :arg2: :arg2: :arg2: :arg2:
    Seit wann ist Eisen härter als Graphit? Seit wann rostet Eisen? :GR


    1000er Schmirgelpapier genommen und den Zylinder vorsichtig gereinigt und neuen Kolben fertiggemacht. Habe zum Glück gleich zwei Kolben bestellt, ich kenne ja meine Dusseligkeit...
    Der Zylinder ist noch nicht ganz sauber, ich arbeite aber daran und werde es sicher hinbekommen.
    Dann noch ein paar unbedeutende Kleinigkeiten, und fertig ist Lok!

    Fortsetzung folgt (hoffentlich bald).


    Liebe Grüße


    Godehard

  • Hallo Godehard,


    vielen Dank für den sehr kurzweiligen, humorvollen und trotzdem interessanten und informativen Bericht.
    Selbstkritik vom Feinsten - ich erkenne einige meiner eigenen Dussligkeiten - gefällt mir das ganze.
    Baue und berichte bitte weiter!


    LG Zoltan

    LG Zoltan
    Somestaler Eisenbahn-Aktiengesellschaft
    BW Traktion Langkatzenhofen
    SzvVT - Szamosvölgyi Vaspálya Társaság
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  • Alle Schäden repariert, sie läuft nun


    https://www.youtube.com/watch?v=eC2wcd0Of10


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    Der Motor wird aber noch verbessert. Da ich den Kolben von 2,5 auf 2 cm gekürzt habe und er sowieso noch nicht an den Zylinderkopf kam, kann ich die Pleuelstange um ca. 0,8 cm verlängern. Das verbessert den Wirkungsgrad.
    Der "Schornstein" muss noch befestigt werden, und ein Führerhaus werde ich noch bauen. Allein schon als Schutz für die Flamme.
    Den selbstgebauten Anhänger für die Gaskartusche kann ich so nicht verwenden, deshalb der Plastikwagon. 12,5 cm Abstand zwischen den Achsen sind bei kleinen Kurven doch etwas zu viel. :roll:
    Später mehr.


    LG


    Godehard

  • Hallo, liebe Leute,
    es gibt wieder Neues aus Godehard´ s Bastelstube zu berichten. Die erste Probefahrt der Lok verlief mehr oder weniger erfolgreich.
    Das Problem: Von der Kraft her schafft sie es um die Kurve mal grade so ohne Waggons und das nur mit Rückenwind und bergab. Wenn ich in dem Buch von Udo Mannek "Heißluftmotoren VII" Lese, das die Zugkraft seines Lanz Schienenbulldogs so groß ist, dass eher die Räder durchdrehen als dass der Motor schlapp macht, dann muss ich etwas falsch machen. Er hat einen Motor der Bohrung 25,5mm und Hub 40mm verwendet und befeuert ihn mit Spiritus. Das Getriebe hat eine Untersetzung von 8:1. Zylinder und Kolben sind aus Eisen.
    Ich habe eine Bohrung von 27mm, einen Hub von 47mm und befeuere mit Gas. Das Getriebe hat eine Untersetzung von 12:1. Der Zylinder ist aus Eisen, der Kolben aus Graphit.


    :GR Was läuft bei mir falsch? :GR


    Überlegen wir mal. Eisen hat einen Ausdehnungskoeffizienten von 12.2. Graphit hat einen von 2,0.


    AHA! :thumbup:


    Je heißer die Maschine wird, desto schlechter arbeitet sie.
    Neuen Kolben genommen, nix von ihm abgeschmirgelt, und versucht, das Ding in den Zylinder reinzuprökeln. Geht natürlich nicht. Also das Kühlwasser zum Kochen gebracht, dann klappt´s auch. Also brauche ich ab jetzt kein Kühlwasser sondern Kochwasser!
    Die Leistung war so viel besser, aber noch nicht gut genug.
    Habe dann noch eine Ventilfeder direkt am Ventil befestigt, und siehe da: Die Leistung wurde noch besser.
    Geht doch!
    Konnte nur aufgrund der Witterungsbedingungen nur eine kleine Probefahrt im Schuppen machen, aber das war schon sehr vielversprechend.
    Für den Windschutz der Flamme noch ein kleines Führerhaus gebaut. Habe dabei festgestellt, dass es doch nur schwer möglich ist Messingbleche mit 1mm Dicke gut zu biegen. Ich denke, das nächste Führerhaus mache ich aus 0,5mm Messingblech. Dafür war das Dach mit seinen 0,2mm zu dünn. Dann noch eben schnell den Wagen für das Gas zurechtgebastelt und die Kupplungen zurechtgebogen.



    Habe beim Bauen eine phänomenale Entdeckung gemacht: Das Metall lebt! Ich messe alles ganz genau aus und säge alles absolut exakt zurecht. Will ich es einbauen, ist es entweder zu kurz oder zu lang. Einzige Erklärung: Das Metall wächst, oder aber, wenn es die Mitte des Lebens überschritten hat, dann schrumpft es wieder. Also ist es völlig egal was ich ausmesse und aussäge, es kann sowieso nie passen!


    Die Probefahrt
    Gleise freigeräumt, das Kochwasser eingefüllt, ein paar Waggons angehängt, und los geht es! Klong, alles steht. Das Ventil bewegt sich nicht. Ein Stellring hat sich gelöst. Problem fast schnell behoben. Motor wieder angeschmissen, und die nächsten cm werden geschafft. Dann bleibt das Viech wieder stehen, der Motor läuft aber weiter. Ein Schwungrad hat sich selbstständig gemacht. Auch der Schaden wird behoben. Weiter gehts. Doch die Antriebsräder drehen teilweise durch. 2,8 Kg Kampfgewicht sind anscheinend für eine vorderradangetriebene Lok zu wenig. Werde sie auf Allradantrieb umrüsten. Zwei Waggons abgehängt, und weiter gehts! An einer Weiche bockt der das Teil, nichts geht mehr. Ich gebe Anschubhilfe doch an der nächsten Weiche das selbe Problem. Das ist doch kein Zufall. Schaun wir mal.
    Das Zahnrad an der Achse ist etwas zu groß. Habe das Zahnrad ausgetauscht. Natürlich passt nun das Getriebe nicht mehr. Werde mir passende Zahnräder besorgen.
    und dann auch gleich die hintere Achse über eine Kette anbinden.
    Wie auf dem Video zu erkennen ist, schafft die Lok es sogar über "Baumstämme"wegzuklettern.


    https://www.youtube.com/watch?v=OPyTNsoIL8g


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    Getriebe angepasst und die Lok auf Allradantrieb umgerüstet. Hat jetzt eine Untersetzung von 10/1. Der Testlauf des Motors war ok, mehr aber auch nicht. Eine stärkere Ventilfeder brachte erstaunliche Ergebnisse. Jetzt nähere ich mich so langsam meinem Ziel. Dann noch nebenbei an der Ventilsteuerung rumgebastelt, weil sich mal wieder etwas gelockert hat. Nach fast jeder Basteleinlage an der Lok darf ich das Kochwasser wieder erhitzen, weil es in der Zwischenzeit natürlich kein Kochwasser mehr ist, sondern Kühlwasser. Das NERVT!!! Jetzt geht es am das Feintuning. Ob da wohl noch was zu machen ist? Habe den Schließpunkt des Ventils weit vor den hinteren Totpunkt gelegt. Was ist denn jetzt los? Der Motor rennt los, dass ich denke die Lok zerrüttelt sich in alle Teile. Beim Ausatmen furzt sie jetzt furchtbar. Um das etwas zu mildern habe ich den Öffnungspunkt noch etwas vorverlegt. Jetzt ist es eine (fast) anständige Lok. Schauen wir mal, ob sie sich auch im Feldtest bewährt.


    https://www.youtube.com/watch?v=KJr-PHzKuWo


    [youtube]

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    Wer genau zugehört hat, hat gemerkt, dass der Ton am Ende (ca. die letzte Sekunde) weg war. Nein, kein Aufnahmefehler. Schön wäre es gewesen. Die Maschine maschint nicht mehr. Die Untersuchung eines Profis hat ergeben, dass das Ventil nicht mehr ventilt. Schon vorher habe ich mich gewundert, das ich es dauernd nachstellen musste. Die Konstruktion war der erhöhten Belastung nicht mehr gewachsen. :PF :PF :PF :PF


    Was ist zu tun? Ganz einfach: Mülltonne auf, Lok rein, Mülltonne zu. Die Gleise abbauen und dann Blumen pflanzen. Es sind sowieso schon viel zu viele Flächen in Deutschland dichtgebaut. Da kann ich mit gutem Beispiel vorangehen und so das Weltklima retten.


    Habe die Lok dann doch nicht in die Mülltonne geworfen. Die Rettung des Weltklimas muss somit noch warten. Habe die Lok auf die 20 Bändige Ausgabe des Brockhaus gestellt und zwei Tage haßerfüllt angestarrt. Komischerweise hat sich dadurch das Problem nicht behoben. Hätte ich sie auf etwas anders stellen sollen? :GR


    ::18 ::18 ::18 ::18
    Habe die Konstruktion etwas abgeändert und dabei drei Teile weniger gebraucht. Wesentlich stabiler jetzt. Doch dann gab es ganz andere Probleme... :scht:


    Fortsetzung folgt......


    Liebe Grüße


    Godehard

  • Nix Mülltonne!
    Das Ding ist doch einmalig apselut super!
    Nicht haßerfüllt anstarren, liebend streicheln, sie wird es dir danken.
    Weitermachen und bitte noch mehr Filme.
    Mir gefällt die Lok sehr.


    LG Zoltan

    LG Zoltan
    Somestaler Eisenbahn-Aktiengesellschaft
    BW Traktion Langkatzenhofen
    SzvVT - Szamosvölgyi Vaspálya Társaság
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  • Hallo Zoltan, Hallo Georg,


    Danke für die Blumen.
    Bin grade dabei den Hubraum von 27 ccm auf 31 ccm zu erweitern und die Konstruktion etwas Stabiler zu machen.
    bald folgt mehr.


    LG


    Godehard

  • Weiter geht's mit meiner Bastelei.


    Habe die Steuerstange des Ventils nach oben verlegt, gab jedoch immer noch Probleme. Dann wurden die Kugellager mit der Ventilachse weiter nach hinten verlegt, so daß sie nicht mehr von der Flamme erfasst werden kann.
    Auch nicht viel besser. Da ich nicht weiter kam habe ich mir Gedanken über den Motor selbst gemacht.
    Einige Überlegungen zum Motor.
    Wie verteile ich das Verhältnis von Pleulstangenlänge / Hub und Hub/Kolbendurchmesser? Bei Standmotoren kein Problem, da steht genung Platz zur Verfügung.


    • Je länger die Pleulstange, desto besser der Wirkungsgrad des Flammenfressers
    • Je mehr Hub, desto mehr Leistung (Grob gesagt)


    Ich habe aber nur auf der Lok begrenzten Platz zur Verfügung. Ich gehe erstmal davon aus, das ein guter Kompromiss ist, wenn beide Verhältnisse gleich sind. So vermeide ich das ich eine lange Pleulstange,dafür keinen Hub, oder viel Hub, dafür eine zu kurze Pleulstange habe. Jetzt etwas Mathematik. Sei


    • l die Entfernung zwischen der Pleulstangenachse am Kolben und der Kurbelwellenachse. Sie ist durch die begrenzte Länge der Lok gegeben.
    • b Bohrung des Zylinders. Ist durch das Zylinderrohr gegeben
    • h der Hub des Kolbens (gilt auszurechnen)
    • pl Pleulstangenlänge (gilt auszurechnen)


    Nun einige Formeln:


    • pl + h / 2 = l
    • es gilt: pl / h = h / b , also pl = l - h / 2
    • h = sqrt( l * b + b * b / 16 ) - b / 4


    Bei mir gilt:


    • b = 2,7 cm
    • l = 11,5 cm


    Daraus folgt:


    • h = 4,93 cm
    • pl = 9,035 cm


    Habe den Kolben noch ein wenig Aufgebohrt und bin bei h = 5 cm und pl = 9,1 cm gelandet. Der Motor hat somit einen Hubraum von 28,6 cm 3 . Weiter am Motor gebastelt. Immer wieder das gleiche Problem. In der Werkstatt läuft es gut, wenn ich aber das Gehäuse anbaue und draußen fahre, hat sie nur kurze Zeit Kraft. Bin endlich draufgehommen, das das Ventil nicht mehr korrekt schließt. Es verstellt sich immer, aber warum? Habe diverse Kleinigkeiten verbessert, keine Änderung. Beim x-ten Zusammenbau der Lok fällt mir was auf. Das Dach wird an der Aufhängung der Ventilbefestigung befestigt Am Dach wird ein Teil vom Gehäuse befestigt. Am Gehäuse wird die Kupplung für die Wagen befestigt...
    :arg2: :arg2: :arg2: :arg2: :arg2:
    Diesen Dummfug geändert, und es Funzt. Nun einige Daten, die ich rausgfunden habe:


    Mit einer Untersetzung von 15/1 habe ich eine Geschwindigkeit von ca. 7,8 cm/s mit ca 710 U/M. Braucht für meine Strecke im Garten (ca.55m) 11min 40 Sec
    Bei einer Untersetung von 12,5/1 ca 9,2m/s mit ca 690U/M. Braucht für meine Strecke im Garten (ca.55m) 10 min.


    Eine Untersetzung 10/1 habe ich auch versucht, ist aber bei meiner Trassenführung nicht praktikabel, da ich diverse Steigungen und Steigungen mit Kurven habe.
    Die Lok hat ein Kampfgewicht von über 2,9 kg. Die Messungen wurden mit der Lok + Gaswagong und 3 Wagongs gemacht. Die Gasflamme war nicht voll aufgedreht (nur ca. 1/3 der vollen Leistung). Nach 2 Umrundungen (ca. 20 min) sollte Kochwasser nachgefüllt werden, da sonst der Zylinder nicht mehr ganz im Wasser liegt.
    Hier ein Video noch mit der 15/1 Untersetzung und nicht optimal eingestelltem Motor:


    [youtube]

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    Habe den Motor noch besser eingestellt. Jetzt drehen die Räder mit der 12,5/1 Untersetzung bei entsprechender Gasbefeuerung durch sofern die Lok festgehalten wird.
    Mal schaun, was noch alles kommt...


    LG


    Godehard

  • Hallo Godehard,


    irgendwie gefällt mir Deine Konstruktion und vor allem Dein Eifer alles immer noch besser zu machen.
    Das Video macht richtig Spass, nur Deine Formeln habe zu später Stunde nicht nachgerechnet :wink: .


    Die austreibenden Maiglöckchen, oder sind es Funkien, werden allerdings zu Entgleisungen führen und erinnern mich stark an meine
    Gartenbahn-Anfänge.


    Ich freue mich schon auf Dein nächstes Video.


    Viele Grüße
    Manfred

  • Hallo Godehard,


    eine Wahnsinnsmaschine!


    (Und eine wunderschöne Gleisführung, nebenbei... mich frisst der Neid...)


    Auch wenn das linke Hinterrad des Gasflaschenwagens nicht immer das Gleis berührt (eine Dreipunktaufhängung oder weiche Federung könnte hier deinen Maximalismus mal kurz fordern :)), ist der Zug wirklich eindrucksvoll.


    Und aus deinen technischen Überlegungsdetails kann man viel lernen.
    Manchmal auch, wie man es nicht machen soll - aber Frechheit beiseite, die Geometrieangaben haben mir bei einem anderen Problem viel geholfen.


    Überhaupt finde ich erstklassig, dass "wir" auch eine echte Feuerfresserlok im Forum haben!


    Bitte weitermachen und weiter berichten!


    LG Zoltan

    LG Zoltan
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  • Hallo Manfred & Zoltan,


    vielen Dank für die Blumen.


    Manfred
    Im Sommer muss ich in der Tat alle paar Tage die Strecke wieder Freischneiden da sie schnell zuwuchert. Vor jeder Fahrt mache ich einen Kontrollgang ob die Gleise auch frei sind. Einer der Gründe, weshalb ich mich auch für eine Gasbefeuerung entschieden habe. Sollte die Lok mal umkippen kann nicht so viel Passieren wie mit Spiritus (ich hoffe, die Lok weiß das auch).


    Zoltan
    Die Gleisführung hat sich so ergeben. Sie dient als z.T. als Beetbegrenzung.
    Durch die Gasleitung entseht etwas Spannung zwischen der Lok und dem Gaswagen. Deshalb die teilweise nicht gute "Schienenlage". eigentlich müßte der Gasanschluß am Gaswagen waagerecht sein. So ein Anschlußstück habe ich aber nicht. Eventuell werde ich das noch abändern da ich überlege einen zweiten Brenner unter den Kochwasserkessel zu bauen der das Wasser wieder erhitzen kann wenn die Lok mal etwas gestanden hat. U.U. folgt auch noch ein Rückwärtsgang.


    LG


    Godehard

  • Hallo liebe Leute,


    eine neue Episode aus der Godehardschen Lokschmiede.
    Da ich wieder einen etwas längeren Bericht poste, ist wieder etwas passiert.
    Meine Lok hat wieder an Leistung verlohren. Der Motor dreht im Stand sehr hoch, aber sonst is nix. :GR
    Alles neu eingestellt, keine Änderung. Dann habe ich den Motor auseinandergenommen, und genau das, was ich schon am Anfang befürchtet hatte, ist eingetreten. Der Zylinder hat etwas Rost angesetzt und damit den Kolben zerstört. Grimpf!!! :W
    Die Mülltonne hat mich wieder angelächelt.


    Habe dann Google angeschmissen und nach einem Stoff gesucht der ungefähr den Ausdehnungskoeffizienten von Graphit hat, nicht Rostet, und sich als Zylinder mit Graphitkolben eignet. Der Sieger ist: Glas. Mit einem Ausdehnungskoeffisizenten von ca. 3 ist liegt er fast bei Graphit (der hat ca. 2).
    Habe dann mit einem Glaser gesprochen. Der Hat mir gesagt, das alle Glasrohre eine Tolerenz haben. das ist Produktionsbedingt. Das Rohr ist in sich etwas unrund, so das es fast unmöglich ist, einen exakt passenden Kolben zu finden. Das ist bei Motoren die sich nur drehen sollen egal, aber ich brauch Leistung!!!. Es gibt sogenannte "Kallibrierte Rohre", die haben immer exakt den gleichen Durchmesser mit ca. 0,01 mm. Na also, geht doch. :thumbup:


    Meine liebe Frau hatte dann folgende Idee: Wenn Du schon eine Lok mit Glaszylinder baust, dann mach doch auch den Wasserbehälter aus Glas.
    Somit habe ich bein Glasbläser 2 Rohre bestellt. Ein Zylinder mit 2,5 cm Innendurchmesser und ein Rohr mit 7 cm Außendurchmesser. Wie verbindet man nun Messing mit Glas, und dazu noch Htzebeständig?
    Habe ich für einen 2Komponentekleber der bis 300 Grad Hitzebeständig ist, entschieden.
    Zeichnung der neuen Lok angefertigt, und die Teile bestellt.
    Die Bedingung ist wieder die gleiche: Alles muß ohne Dreh & Fräßmaschine gemacht werden.


    Die Grundpaltte für das Chassies angerissen, und angefangen zu Bohren. Merkwürdig, der 6er Bohrer kommt mir aber sehr groß vor. Macht nix, fröhlich angefangen. Nach dem ersten gebohren Loch merke ich, das das Loch viel zu groß ist. Seit wann ist eine umgedrehte 6 eine 9?
    Weiter gebaut, gemacht und getan.
    Den ersten Probelauf gemacht. Ds Ding läuft natürlich nicht. Da bildet sich aber viel Kondenzwasser im Zylinder. Sehr viel Kondenzwasser. Des Rätsels Lösung: Der Kleber wurde durch die Hitze weich. Bei meiner andern Lok abe ich Lötzinn mit einem Schmelzpunkt von 236 Grad verwendet, und nix ist passiert. Der Kleber, der bis 300 Grad geeignet sein soll, hält nicht. :arg2:


    Alles erhitzt, den Kleber abgfackelt und ht1100 Ofenklebstoff genommen. Der ist bis 1100 Grad geeignet, und Klebt außer Käse so zimlich alles. Alles aushärten lassen, und dann Wasser eingefüllt. Das Wasser wird milchig. Jaja, das Glas war wohl etwas Dreckig. Wasser ausgewechselt, wieder Milchig. Der Die Klebstellen werden weich. Der Kleber scheint nicht wasserfest zu sein. Habe den Hersteller angeschrieben und warte jetzt auf Antwort.
    Antwort gekommen, der Klebert ist nicht Wasserfest! :arg2: :arg2: :arg2:


    Habe dann aus lauter Verzweiflung einen Bekannten gebeten mir einen Eisenkolben zu drehen. Möchte ich eigentlich nicht, da ich durch die Schmierung Leistungsvrlust habe, aber was solls...


    Gebe den Versuch mit einem Graphitkolben aber (noch) nicht auf.
    Da ich bei meinen ersten Versuchen Messingrohre genommen habe die gepresst und nicht gezogen wahren (ms58) werde ich es nochmal mit einem gezogenen Messingrohr (ms63) und einem Graphitkolben versuchen. Werde das Rohr erstmal nicht verlöten sondern es mit Kaltschweißen (also Kleben) versuchen. Habe einen solchen Wunderkleber gefunden der angeblich alle Anforderungen erfüllt und werde es testen. Vorteil: Das Rohr kann sich nicht durch das Erhitzen beim Löten verformen. Sollte es nicht funktionieren und der Kleber wasserlöslich sein oder hat er eine Allergie gegen Graphit werde ich doch Löten.
    Neues Chassies angerissen, da es noch einige kleine Änderungen gegeben hat.
    Warte jetzt auf den Wunderkleber.


    Fortsetzung folgt...


    LG


    Godehard

  • Hallo Godehard,


    ich lese immer ineteressiert die Berichte über diene Wundermaschine.


    Auf deine Frage:
    "Wie verbindet man nun Messing mit Glas, und dazu noch Htzebeständig?"


    Die Wasserstände unserer Loks sind in Messing mit STopfmuttern und Teflonband gedichtet.
    Es ist hitzebeständig und hält bis 6 bar sicher.


    Da du die Zeichnungen nicht eingestellt hast, weiß ich nicht, wie deine Teile aussehen.
    Wenn die Messingteile und die Glasteile ziemlich exakt aufeinander abgestimmt sind, könntest du es also mit Teflonband versuchen.
    Allerdings ist evtl. Gewindeschneiden/Drehen angesagt... aber vielleicht kannst du es mit einem Flansch und Schrauben lösen.


    Nur eine Idee.


    Eine andere: Versuche es bei


    http://www.wasklebtwas.de/neues-klebeprojekt.html


    Vielleicht können die helfen.


    LG Zoltan

    LG Zoltan
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  • Hallo Zoltan und Arne,


    danke für eure Antworten.
    Eure Vorschläge funktionieren leider nicht, da das Glas direkt mit der Messingplatte verbunden werden muß. Silikon hält da nicht, und ein Gewinde gibt es auch nicht. Zur Verdeutlichung zwei Fotos.
    Das erste Bild zeigt die Verklebung mit dem 300 Grad festem Kleber, das zweite den Rohbau der neuen Lok mit der Messingplatte, auf der der Zylinder und der Wasserbehälter geklebt werden müssen. Die kleine Messingplatte auf Bild 1 wird oben aufgeklebt und schließt das System ab, so das es wasserdicht wird. Die Große Öffnung der Patte ist für den Zylinder, die kleine für den Schornstein aus dem der Wasserdampf entweichen kann. Das Zylinderrohr ist 5mm länger als der Wasserbehälter.



    Ich hoffe Ihr werdet einigermaßen schlau aus meinen Beschreibungen.


    Zoltan: Danke für den Link, ich werde es Ausprobieren. Mal sehen ob die einen Klebstoff finden der meinen Anforderungen entspricht.


    Ich halte euch auf dem Laufenden.


    LG


    Godehard

  • Hallo Zoltan.


    Habe eben den Link http://www.wasklebtwas.de/neues-klebeprojekt.html
    ausprobiert, alles ausgefüllt und einen halben Roman geschrieben. Klicke dann auf weiter und bekomme folgende Meldung:


    Diese Webseite ist aufgrund eines Serverumzugs derzeit nicht erreichbar. Bitte versuchen Sie es später noch einmal.
    This website is being moved to another server at the moment. Please try again later.


    :arg2: :arg2: :arg2: :arg2: :arg2: :arg2:


    LG


    Godehard

  • Hallo Godehard,


    Zitat von Godehard

    Diese Webseite ist aufgrund eines Serverumzugs derzeit nicht erreichbar...

    Ups, sorry, aber dafür kann ich nichts - ich habe das mal benutzt gehabt :(


    Versuche es wirklich später, normalerweise dauert ein Serverumzug nicht länger als ein Tag... du kannst sie aber auch per Mail anschreiben, oder anrufen und fragen:


    E-Mail: info@skymaxx.de
    Telefon: 049-7221-3753-777


    LG Zoltan

    LG Zoltan
    Somestaler Eisenbahn-Aktiengesellschaft
    BW Traktion Langkatzenhofen
    SzvVT - Szamosvölgyi Vaspálya Társaság
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