WILAG 18.5 / S3/6

  • Hallo zusammen,


    ich suche Unterlagen zur Wilag S3/6. Insbesondere eine Zusammenbauzeichnung aus der hervorgeht wie was zusammengebaut ist. Wo sitzen die Rückschlagventile der Achspumpe. Wie bekommt man den Kessel demontiert bzw Brenner. Wie funktioniert die Steuerung der Wassermenge der Achspsumpe. Es gibt keinen Bypass wie gewohnt. Klar kann ich viel durch zerlegen herausfinden aber wenn es eventuell ähnlich wie bei den Aster Loks irgendwo eine Dokumentation gäbe wäre es eine große Hilfe bei der Wartung meiner Lok.


    Vielen Dank schon einmal.


    Beste Grüße,


    Marco

  • Hallo Marco

    Die Wilag S 3/6 ist ein Produkt von Vater Wyrwich bei Wilag. Der Sohn Michael Wyrwich ist "Wyko Modellbau" soviel ich weiss hat er diverse Original Baupläne der S 3/6.

    Ich habe von meinem Umbau seinerzeit einen Betrag gemacht.



    Ansonsten kann ich Dir sagen, Du hast Dir was vorgenommen , wenn Du die Lok zum funktionieren bringen willst.

    Freundliche Grüsse

    Georg

  • Hallo Georg,


    Meine 18er läuft gut. Ich habe neue Teflon Ringe gefertigt für die Kolben. Die Schieber habe ich modifiziert nachdem ich die bestehenden Kanäle vermessen habe und diese zeichnerisch mit den zu dem Zeitpunkt verbauten Schiebern gegenübergestellt habe. Die Überdeckungen beim Ein- und Ausströmen waren viel zu gross.


    Ich habe derzeit aber noch Probleme mit der Achsspeisepumpe und der Handpumpe. Fur die Handpumpe habe ich ein neues Speiseventil gefertigt. Das ist nun dicht. Test unter Dampf steht aus.


    Die Leitung vom Speiseventil zum Tenderanschluss war maroder Schlauch. Da habe ich final nun ein Kupferrohr verbaut. Ich hatte davor den Schlauch erneuert aber der löste sich immer wieder von den Anschlussstutzen.


    Die 18er lief letztes WE in Lauf auf dem Dampftreffen. Ich hatte nur oft Probleme Wasser in den Kessel zu bekommen.


    Hier eine kleine Fahrszene:

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    Danke für den Tipp mit Wyko. Da werde ich Kontakt aufnehmen wenn ich nicht weiterkomme. Ich werde am

    Wochenende eine weitere Probefahrt machen.

    Wenn die Handpumpe geht ist nur noch die Achspumpe zu reparieren



    LG


    Marco

  • Hallo zusammen,


    zwischenzeitlich konnte ich durch Zufall von einem lieben Dampfkollegen die komplette Dokumentation zur Wilag 18er als Kopie bekommen. Es ist interessant wie da manches beschrieben wird. Die Handpumpe soll beispielsweise nur bei abgeschalteten Brenner und manuell angehobenen Sicherheitsventil betätigt werden. Das erklärt warum ein Nachspeisen unter vollem Kesseldruck nur sehr schwer durchführbar ist.


    Da mir am Fahrwerk beim Fahren ein starkes Schlagen aufgefallen ist habe ich heute ausgeachst und den Rahmen und die Achslagerkästen vermessen.

    Ergebnis sind 0,6mm Spiel. So werde ich die Achslagerkästen nun mit dünnen Blecheinlagen auffüttern bis da alles wieder ohne merkliches Spiel läuft.


    Beste Grüße,


    Marco

  • Hallo zusammen,


    kleine Schritte sind mir derzeit nur möglich.


    Bei den letzten Fahrten unter Dampf hatte ich bemerkt das die Stopfmuttern schon sehr verschlissen waren.

    Diese habe ich neu angefertigt,jeweils mit Rändelung. Bei der Gelegenheit der ausgebauten Kolben sieht man auch die Teflon Dichtringe im eingebauten Zustand. Der Spalt ist unter Dampf geschlossen.


    LG und erholsame Restfeiertage


    Marco


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  • Hallo zusammen,


    da nun ein Paar freie Tage anstehen habe ich an der 18er weitergearbeitet. Der Rahmen ist sehr filigran,um nicht zu sagen zu filigran. Es fehlen im Grunde die Achsgabelverschlüsse. Ich habe diese nun als Platte ausgeführt. Im Bereich der Achspumpe mit Durchbruch für den Exzenter. Diese Platten werden von unten an den Rahmen geschraubt. Hierzu werden noch Löcher gebohrt und Gewinde geschnitten. In die mittleren Löcher kommt nachher der Federbolzen und daran Spiralfedern um die Achsen entsprechend Abfedern zu können. Die originalen alten Federpakete werden nur noch als Atrappe ins Fahrwerk gebaut.




    Beste Grüße,


    Marco

  • Hallo zusammen,


    ich merke gerade das da einige Schritte fehlen. Ich werde das hier nach und nach Einpflegen auch wenn die Reihenfolge entwas durcheinander kommt.


    Zunächst ein Foto das die aufgearbeiteten und probehalber montierten Armaturen zeigt. Mit diesen Arbeiten ging die Aufarbeitung los. Da die Wilag 18er komplett verlötet ist war es nicht einfach zerstörungsfrei herauszufinden wie was montiert und verlötet wurde und in welcher Reihenfolge. Ich konnte die Lok mit leichten Blessuren mit einem kleinen Lötbrenner zerlegen. Die Baugrupen sind zukünftig geschraubt was der Wartungsfreundlichkeit sehr entgegenkommt.


    Die Eleganz der 18er Konstruktion kommt ohne Führerhaus auch gut zur Geltung. Die Breite Feuerbüchse verhalf dem Original zu einem verdampfungsfreudigen Kessel.



    Sowohl Aussenkessel als auch Führerhaus sind zwischenzeitlich neu lackiert worden:




    Beste Grüße,


    Marco

  • Hallo Marco,


    kann es sein, dass es die S3/6 auch ohne Achspumpe gegeben hat..? Meine scheint nämlich keine zu haben. Ist vermutlich ohnehin ein älteres Modell; ich tippe mal auf 80er Jahre. Hab mal fix ein paar (unschöne Blitz-) Bilder gemacht. Die Lok steht noch da wie gekauft; zuerst muss ja meine Märklin-18er fertig werden...








    Gruß Rico.

    Feuer - Wasser - Kohle

  • Hallo Rico,


    ich vermute das die Achspumpe nur an wenigen Loks verbaut wurde. Alle anderen18er von Wilag die ich bisher gesehen habe hatten keine verbaut. Diese Achspumpe ist aber für den Kessel überlebenswichtig bzw. wenn keine verbaut ist muss man extrem aufpassen auf den Wasserstand.


    Die Heizleistung des Kessels ist abartig. Ich hatte versehentlich den Kessel mal relativ leer gekocht. Der Wasserstand hatte eigendlich noch Wasser , vermutlich eher ein Fehlwasserstand, angezeigt. Aber dadurch hatte ich dann am Übergang von kupferner Feuerbüchse zum Langkessel (Messing) eine undichte Stelle an der Lötnaht. Der Kessel besitzt eine richtige halbumspülte Feuerbüchse. Im Zuge der Aufarbeitung habe ich in dem Bereich den Kessel mit einer "Bauchbinde" aus Kupferblech versehen und diese flächig hart angelötet. Der Bereich ist somit verstärkt und abgedichtet.


    Die Heizfläche des Brenners werde ich zukünftig verkleinern. Denn selbst auf kleinster Stufe wird zu viel Dampf produziert. Wieviel kleiner muss ich mal testen sobald die Lok wieder montiert ist.


    LG


    Marco

  • Hallo Marco,

    ich vermute das die Achspumpe nur an wenigen Loks verbaut wurde. Alle anderen18er von Wilag die ich bisher gesehen habe hatten keine verbaut. Diese Achspumpe ist aber für den Kessel überlebenswichtig bzw. wenn keine verbaut ist muss man extrem aufpassen auf den Wasserstand

    irgendwo, vielleicht sogar hier, habe ich gelesen, dass die letzte Serie aus etwa 10 gelöteten und von den Mitarbeitern in Eigenregie gebauten Loks besteht, die auch detailreicher ausgeführt sind als die Übrigen. Vermutlich hast Du so eine, daher die Achspumpe. Auch wenn ich an der S3/6 derzeit nichts mache, bleibe ich doch mit offenem Auge auf Deinem Artikel hier.


    Euch allen nochmal ein gesegnetes Fest und einen fleißigen Weihnachtsmann, am Besten mit Dampf im Gepäck...


    Gruß Rico.

    Feuer - Wasser - Kohle

  • Hallo Georg,


    Zitat

    Mich würde Dein Brenner wundern zum anschauen kannst Du den mal zeigen?


    Den Brenner hätte ich auch mal gerne einzeln gesehen. ;) Das Verrückte an der Wilag 18er ist das es keinen expliziten Brenner gibt 8| .

    Die Feuerbüchse ist in 2 Bereiche unterteilt.


    -Brennkammer

    -Gasmischkammer


    Die Kammern werden durch ein Lochblech getrennt. Das Lochblech ist aus VA und sitzt da wo beim Original die Rostfläche sitzt.

    Wird der Brenner gezündet brennen oben viele kleine Flammen und bringen dann das Blech zum Glühen. Das Glühen sieht man durch die Rauchkammertüre und die Siederohre. Ich hatte vor dem Zerlegen erwartet einen Keramikbrenner vorzufinden. Aber dem war nicht so. Das glühende Blech ist für die wahnsinns Dampfproduktion verantwortlich. Alle Teile der Feuerbüchse sind aus Kupfer.


    Ich vermute mal das bei Deiner Lok evt die Gasmischung nicht stimmt. Oder der Rost ist nicht in korrekter Position.

    Leider muss man um da ran zu kommen den Lötbrenner auspacken. Die Feuerbüchse ist unten mit einem Blech hart zugelötet.


    Beim Zerlegen meines Wilag Kessels habe ich das Blech mit der Trennscheibe entfernt. Die Konstruktion finde ich sehr durchdacht. Aber im Grunde eine Einbahnstrasse im Servicefall.


    Beste Grüße,


    Marco

  • Hallo zusammen,


    ergänzend zu meinem vorigen Beitrag hier noch Bilder der Feuerbüchse der Wilag 18er.


    Der Rost ist fest im Kessel verbaut. Rechts davon die beiden Mischrohre für den Doppeldüsenstock.

    Blick auf die offene Gasmischkammer:



    Da ich das ursprüngliche Blech ja zerstört habe bei der Demontage, habe ich ein neues gefertigt und dieses Mal das Ganze verschraubt.

    Ich werde versuchen mit Leitblechen in der unteren Mischkammer die Heizfläche zu verkleinern. Das müsste eigendlich klappen.

    Wir werden sehen.


    Abdeckblech:




    Beste Grüße,


    Marco