Problem Achsspeisepumpe

  • Hallo liebe Schienendampfer


    Wie Ihr sicherlich beim Studium meiner Beiträge mitbekommen habt, bin ich einer, der unbedingt alles selber machen will.

    Und nun hat der "Selbermacher" ein Problem:

    Von vorne: Schon bei meiner BR01 hatte ich eine Speisepumpe, die im Tender platziert und elektrisch angetrieben war. Die funktionierte teilweise gut, aber auch manchmal gar nicht.

    Der Ursache für die Fehlfunktion bin ich nach dem Einbau eines Injectors nicht mehr nach gegangen.

    Die im Bau befindliche BR64 möchte ich sowohl mit einem Injector (möglichst auch wieder Selbstbau!!) und einer Achsspeisepumpe versehen.

    Nach ausgiebigem Studium diverser Beiträge hier im Forum habe ich mich entschlossen, die bisher verwendeten Ventilkugeln (von Knupfer) nicht mehr zu verwenden, sondern eine andere Ventilart mit O-Ring Unterstützung zu verwenden. Erste Test´s verliefen aber total unbefriedigend. Die Pumpe baut keinen Druck auf. Den Aufbau der Pumpe möchte ich euch mit nachfolgenden Bilden zeigen:

    Hier zunächst der Plan:

    schienendampf.com/attachment/2567/


    schienendampf.com/attachment/2569/


    Ich hoffe, aus den photografierten Plänen ist die Funktion ersichtlich.

    schienendampf.com/attachment/2570/           schienendampf.com/attachment/2571/ schienendampf.com/attachment/2572/

    Das Ventil Armatur am Pumpen Auslass 4 Bohrungen 1.,2mm

    schräg in den Ausgang. Der Zapfen in der Mitte dient

    als Anschlag für das Ventil. Plan der nebenstehenden Armatur



    schienendampf.com/attachment/2573/         

    Hier ein Teil der Pumpe und die fertige Pumpe


    Der Plunger besteht aus iglidur X und ist mit 2 Viton O-Ringen abgedichtet.

    Ein Test der Ventile (Blasen und Saugen) ergab eine einwandfreie Funktion. Die Pumpe habe ich dreiteilig gebaut, um etwaige Änderungen einfacher durchführen zu könen.

    Alles rund um die Pumpe ist dicht.

    Die Pumpe nun mit Wasser getestet ergab praktisch keine Funktion. Zulauf entlüftet. Ein am Ausgang direkt angeschlossenes Manometer ergab so 0,5bar, eigentlich müsste das Manometer am Anschlag stehen und die Pumpe abwürgen. Auch die Lage der Pumpe hat keinen Einfluss auf die Funktion.

    Deshalb nun meine Frage und meine Bitte an die "Pumpenexperten",

    was habe ich falsch gemacht, wo liegt mein Denkfehler?

    Ich hoffe, dass Ihr mir helfen könnt, das Mistding zum laufen zu bringen, wofür ich euch jetzt schon herzlich danke sage.


    Mit kohlegefeuerten Grüßen


    Günter

  • Moin Günter,


    wenn Du dein Ventilkörpern gestattest "spazieren zu gehen" (sie werden nicht auf die Sitze "gepresst") kann das auch nichts werden. Wenn Du die Konstruktion so lassen möchtest/musst - wobei die Gründe dafür dahin stehen - baue bitte kleine Federn (Bronze oder Edelstahl) ein, die die Ventilkörper ganz leicht auf die Sitze pressen. Dann sollte es in jeder Lage funktionieren.

    Am wenigsten Probleme bereiten Ventile, bei denen die Ventilkörper durch ihr eigenes Gewicht auf die Ventilsitze kommen.


    Wie ich das an der Speisepumpe meiner großen Bootsmaschine gelöst habe, siehst Du auf diesem Bild. Rechts ist das Saug-, links das Druckventil, der Plunger taucht von oben in das Gehäuse und das Ventilgehäuse ist so angeordnet, dass Luft problemlos herauskommt. Um die Pumpe über die Winterzeit entwässern zu können, befindet sich unten am Gehäuse eine entsprechende Schraube.



    Ein weiterer Umstand, der Dir das Leben schwer machen könnte, ist, dass Du der Pumpe ein ziemlich großes "schädliches Volumen" gemessen am Hubvolumen spendiert hast und die eingeschlossene Luft im Betrieb da nicht oder schlecht heraus kommt. Das ist aber nur durch eine Neukonstruktion zu lösen.


    Ich hoffe mal, das hilft Dir weiter

    Dietrich

  • Tach zusammen,


    ... den Worten Dietrichs, möchte ich noch folgendes ergänzen ...


    Der schädliche Raum kann bis auf 0,1mm reduziert werden. Dann kommen die Luftblasen besser raus, weil das Wasser sie durchdrücken kann.


    Bei Federbelasteten Ventilen, egal ob Kugel oder Pilz, hatte ich immer das Problem, dass die Luftblasen sich davor stauten.

    Diese Bauarten müssen dann in der Regel entlüftet werden.


    Deshalb verbaue ich nur noch Kugeln. Die laufen / arbeiten auch bei 2000 1/min auf der Maschine noch einwandfrei.


    Grüße vom Bucki

  • Hallo Dietrich


    danke für die schnelle Antwort.

    Zur Lage der Pumpe; Diese liegt waagerecht und zwischen den Ein-Ausgangsverschraubungen liegt eine Achse (7mm)

    Vor der Pumpe habe ich ein Entwässerungsventil vorgesehen.

    Ich werde zunächst Deinen Rat befolgen, und die Ventile mit Federn belasten.

    Wie vielleicht auf den Bildern nicht deutlich zu sehen, ich habe die Pumpe aus drei Teilen gebaut. Ich kann also das Ventilteil jederzeit ändern. Nur das mit dem toten Raum bedeutet den Grundkörper neu machen.

    Mal sehen.


    Günter

  • An das Saugventil eine schwache Feder anliegen lassen, aber das Ventil im geschlossenen Zustand nicht belasten. Das Druckventil sollte auch ohne Feder auskommen (Gegendruck vom Kessel)

    L.G. Wolfgang Franz K.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Günter,


    früher habe ich bei meinen Pumpen Edelstahl-Präzisionskugeln verwendet. Das Problem ist hier die Dichtigkeit, bzw. einen guten Ventilsitz herzustellen.

    Seit ca. 2 Jahren nehme ich aber Gummikugeln. Hier ist die Dichtheit gewährleistet, aber die sind zu leicht und schwimmen auf. Als Lösung habe ich

    kleine 'Messing Zylinder' als Gewicht auf die Kugeln draufgesetzt. Das funktioniert einwandfrei.

    Weiterhin würde ich Dir eine doppelte Achsspeisepumpe empfehlen, der Gleichlauf ist sonst gestört.

  • Hallo Schienendampfer


    besten Dank für die Tips, ich werde, der Einfachheit halber, zunächst den Tip von Wolfgang aufnehmen und dann testen, ob die Pumpe dann einwandfrei funktioniert. Wenn ja, werde ich über eine doppelte nachdenken.


    Gruß


    Günter

  • Hallo, liebe Schienendampfer


    hier ein kurzer Bericht über den Werdegang meiner "Pumpenprobleme"

    Zunächst, ich habe den Tip von Dietrich übernommen, sodass nun das Einlassventil unten ist und sich selbst belastet.

    Das Ergebnis ist, eine einwandfreie Funktion. Die Pumpe habe nun so gebaut, dass ich alle Teile, Ein und Auslassventil sowie Plunger getrennt tauschen bzw. verändern kann. Grundbaustein, ein Block MS 12x12mm.

    Nachfolgende Bilder sollten alles weitere erklären.


    Der Plunger besteht aus Iglidur X mit einem O-Ring.


    Mit Kohle beheizten Grüßen


    Günter