Microfräse Proxxon MF70

  • Hallo Forum,


    obwohl ich wegen notwendiger Arbeiten am Haus durchaus recht gut mit Werkzeugen ausgestattet bin, fehlen mir mir für die präzise Bearbeitung von Metall eine Fräsmaschine und eine Drehmaschine. Das schränkt meine Möglichkeiten zur Anfertigung von Teilen doch recht deutlich ein. Das Abfeilen eines zu hohen M10 Adapters aus Messing war kürzlich mit entsprechendem Zeitaufwand noch gut zu bewerkstelligen aber schon bei der Herstellung eines Servo-Halters oder einer Adapter-Platte wird es schwierig. So etwas wird bei mir zwar funktional, sieht aber nicht schön aus und ist meist auch nicht immer ganz maßhaltig. Um also für die Herstellung kleinerer Messingteile für Echtdampfloks oder andere Eigenbauten gerüstet zu sein, würde ich eine Fräsmaschine und für runde Teile eine Drehmaschine benötigen.


    Da ich zur Zeit daran arbeite, eine Regner Lok zu modifizieren, um sie optisch einer OEG 56 anzunähern, habe ich eine Abwägung getroffen, welche Anschaffung für die anfallenden Arbeitsschritte vordringlich wäre. Die Entscheidung fiel dabei eindeutig zu Gunsten einer Fräsmaschine aus.


    Die Bearbeitung von größeren Teilen aus Stahl oder Messing kann ich von vorne herein ausklammern, so etwas würde meine Zeit und meine modellbauerische Kapazität ohnehin übersteigen. Die Maschine sollte klein sein, mein Budget nicht allzu sehr belasten und gegebenenfalls eine CNC-gesteuerte Fertigung erlauben, dabei aber dennoch manuell bedienbar sein.


    Aus diesem Anforderungsprofil heraus habe ich mich für eine Proxxon MF70 entschieden.


    Auch wenn manchem diese MicroFräse etwas spielzeughaft erscheinen mag, nehme ich an, dass sie für die geplanten Aufgaben zunächst ausreichend ist. Die Kosten sind überschaubar und falls sich meine Anforderungen zu einem späteren Zeitpunkt erweitern, kann ich die MF70 dann immer noch als spezielle Graviermaschine, beispielsweise für Lokschilder verwenden.


    Mit entscheidend für die Auswahl war übrigens ein sehr informativer Bericht über die Proxxon MF70 und deren Eignung für den Modellbau auf schotterkind.de:

    https://www.schotterkind.de/20…est-proxxon-mf-70-fraese/


    Die Maschine habe ich auch sofort bestellt, alleine schon um mir selbst keine Gelegenheit zu geben, meine Entscheidung schon im Vorfeld zu bereuen. Mehrere Fräser habe ich natürlich auch gleich geordert. In Bezug auf die CNC-Steuerung habe ich bewusst nicht die „CNC Ready“-Ausführung von Proxxon bestellt. Ich werde später die Adapter und die Schrittmotoren aus anderen Quellen beziehen weil eine manuelle Bedienung bei bestimmten Angeboten anders als bei der Version von Proxxon auch nach dem Umbau möglich bleibt. Die Microfräse ist kurzfristig lieferbar und so werde ich schon in den nächsten Tagen erste Teile bearbeiten oder anfertigen können.


    Meine Möglichkeiten werden vielfältiger und ich werde kleinere Teile hoffentlich präzise herstellen können! Hoffentlich taugt die Kleine etwas.


    Ich würde hier im Forum meine Erfahrungen mit der Fräse und deren Zubehör posten und gegebenenfalls auch auf eure Unterstützung bei spezifischen Problemen hoffen.


    Viele Grüße

    Werner

  • Hallo Werner


    diese Firma:


    Usovo


    bietet für MF70 Tuningspindeln, Planetengetriebe u.a. an.


    Vorteil mit neuer Spindel können anstatt der Proxxon Fräser mit Minispielzeug Schaft dann ordentliche Fräser in ER-Spannzangen bis 8mm verwendet werden.


    Das Planetengetriebe reduziert die Drehzahl erhöht aber das Drehmoment für Fräser mit 6 oder 8 mm Schaft.


    Gruß, Gerald ;)

    Zwisch'n Soizburg und Bod Ischl ....

  • Hallo Werner,


    mit Deinem Fräsenkauf hast Du eine gute Wahl getroffen. Herzlichen Glückwunch.

    Auch ich arbeite seit vielen Jahren mit einer soilchen Proxon MF70 und bin sehr zurieden damit.

    Natürlich ist der Verfahrweg klein, aber für die Herstellung von Schiebergehäusen, Flachschiebern, der Gestänge aber auch zur von Ronden - wenn das Mittelloch später verschlossen oder durch weitere Bohrungen (z.B. für das Brennerrohr) wegkommt - u.a. ist sie ausgezeichnet nutzbar.

    Ich würde Dir empfehlen, als Erweiterung und m.M.n. unabdingbares Hilfsmittel noch den Teilapparat

    https://www.dittmar-werkzeuge.…F-70-und-KT-70-24264.html

    zuzulegen.


    Ich wünsche Dir viel Erfolg bei der Nutzung dieses nützlichen Werkzeugs.


    VG Manfred B.

    VG Manfred B.

  • Hallo Werner,

    Ich habe die Proxxon-Fräsmaschine, die Sie kaufen möchten, bin aber nicht zufrieden damit und benutze sie sehr selten: Sie ist zu klein, laut und meiner Meinung nach nicht sehr präzise. Leider sind es teure Maschinen, aber wenn Sie mit Metall arbeiten möchten, brauchen Sie etwas "Ernsthafteres".

    Eine Begrüßung

    Alberto

  • Hallo Gerald,


    vielen Dank für deine Hinweise.

    diese Firma:

    Usovo

    bietet für MF70 Tuningspindeln, Planetengetriebe u.a. an.

    Vorteil mit neuer Spindel können anstatt der Proxxon Fräser mit Minispielzeug Schaft dann ordentliche Fräser in ER-Spannzangen bis 8mm verwendet werden.

    Das Planetengetriebe reduziert die Drehzahl erhöht aber das Drehmoment für Fräser mit 6 oder 8 mm Schaft.

    Ich fürchte aber, dass dies von den Kosten und auch vom vorgesehenen Einsatzzweck her nicht so recht passt. Fräser mit den dickeren Schäften und höheren Kräften auf das Werkstück dürften die Stabilität des Koordinatentischs überfordern. Bei mir wird der Haupteinsatzzweck erst einmal die Bearbeitung von Messingblechen mit dünnen Fräsern sein, da passen die hohen Drehzahlen ganz gut. Trotzdem nochmals vielen Dank für den Vorschlag.


    Viele Grüße

    Werner

  • Hallo Forum,


    meine Microfräse ist heute angekommen. Zunächst war ich ein wenig überrascht, wie wenig in der Packung war und wie klein sie in der Realität ist.


    Nachdem ich den Koordinatentisch montiert und die Fräse auf ein stabiles Brett geschraubt hatte, sah das Genze schon nach etwas mehr aus.



    Als erste Arbeit hatte ich mir die Anfertigung eines Servo-Halters aus einem Messing-Winkelprofil vorgenommen.

    Präzision und Wiederholgenauigkeit waren für meine Zwecke dabei völlig in Ordnung. Beispielsweise stimmte das 24 mm Ausschnittsmaß für das Servo auf 0,2 mm, gemessen mit der Schieblehre. Das ist nun keinesfalls sensationell aber wenn man bedenkt, dass ich nur zu Beginn die Außenkante des Rohteils mit einem Papierstreifen angefahren hatte, kann ich mich nicht beschweren. Natürlich werde ich bei bestimmten Teilen zukünftig genauer arbeiten müssen.


    Der Geräuschpegel war geringer als erwartet, tauglich für das Wohnzimmer ist das aber mit Sicherheit nicht. Der Verfahrweg reichte für das nicht allzu große Teil völlig aus und die Proxxon-Fräser sind höllenscharf (was ich beim Reinigen leider schmerzhaft feststellen musste - das Blut habe ich inzwischen aber wieder weggewischt).


    Verglichen mit dem kleinen Geld, das ich für die MF70 ausgeben musste, stehen mir schon in der Basis-Ausstattung nun beeindruckend viele Möglichkeiten offen.


    Eine wirkliche Qual war aber das Aufspannen des Werkstücks mit den Spannpratzen und das winkelgenaue Ausrichten auf dem Frästisch. Um zukünftig bei Teilen, die mehrfach umgespannt werden müssen, schneller arbeiten zu können, habe ich heute Abend den eigentlich überteuerten Proxxon Maschinenschraubstock PM40 bestellt. Damit kann ich dann aber auch Achsen spannen und durch senkrecht stellen des Schraubstocks Fräsungen im genauen 90° Winkel anbringen (Tipp von Manfred im OEG 56 Thread).


    Und da ich ohnehin beim Geldausgeben war, habe ich auch noch den Proxxon Teilapparat bestellt. Auch damit werde ich beispielsweise Achsen oder andere Teile in exakten Winkeln bearbeiten können. Außerdem hoffe ich, damit auch einfache Arbeiten durchführen zu können, die eigentlich auf einer Drehbank ausgeführt werden – beispielsweise das Einfräsen einer Nut in eine Welle. Die Genauigkeit wird dabei vielleicht nicht optimal sein aber ich werde das einfach mal ausprobieren. Ich halte euch auf dem Laufenden.


    Viele Grüße

    Werner

  • die Außenkante des Rohteils mit einem Papierstreifen angefahren hatte

    Hallo Werner!

    Dazu ein Tipp:

    Zum Anfahren der Kanten benutze ich ein Stück 4mm Silberstahlwelle, das ich ins Bohrfutter oder in die Spannzange spanne und am Ende mit schwarzem Edding anmale. Beim Erreichen der Kante reibt es die Farbe weg, als optisches Zeichen und man hört das Ankratzen zusätzlich auch noch.

    Die Kante wird dadurch nicht beschädigt und die Genauigkeit der Lagemaße stimmt, je nach Geschick, auf 0,02mm.

    Für genauere Arbeiten verwende ich einen Kantentaster. Der Einsatz dieses Werkzeuges erfordert aber die Möglichkeit, an der Maschine die S

    Drehzahl auf wenigstens 200U/min einstellen zu können.

    Gratuliere zum Erwerb einer Fräsmaschine. Du wirst sehen, wie oft man die braucht!

    Viel Erfolg und Spaß beim Fräsen!

    Viele Grüße
    Manfred R.

  • Hallo Manfred,


    vielen Dank für deinen Tipp.

    Zum Anfahren der Kanten benutze ich ein Stück 4mm Silberstahlwelle, das ich ins Bohrfutter oder in die Spannzange spanne und am Ende mit schwarzem Edding anmale. Beim Erreichen der Kante reibt es die Farbe weg, als optisches Zeichen und man hört das Ankratzen zusätzlich auch noch.

    Die Kante wird dadurch nicht beschädigt und die Genauigkeit der Lagemaße stimmt, je nach Geschick, auf 0,02mm.

    Für genauere Arbeiten verwende ich einen Kantentaster. Der Einsatz dieses Werkzeuges erfordert aber die Möglichkeit, an der Maschine die S

    Drehzahl auf wenigstens 200U/min einstellen zu können.

    Leider wären beide Möglichkeiten schwierig umzusetzen.


    Die MF70 arbeitet mit Spannzangen bis zu 3,2 mm, wobei die Proxxon-Fräser einen 3 mm Schaft haben. Zwar ließe sich, soweit ich weiß, ein Bohrfutter nachrüsten aber bei den hohen Drehzahlen ist das wenig sinnvoll. Eine 4 mm Welle ließe sich also nicht spannen und Kantentaster mit 3 mm Schaft habe ich noch nicht gesehen. Da die minimale Drehzahl der Maschine bei etwa 5000 min-1 liegt, wäre ein Kantentaster wegen der immanenten Unwucht aber nicht ganz unproblematisch.


    Mit dem schmalen Streifen Druckerpapier fahre ich die Kante vermutlich mit <0,1 mm Genauigkeit an. Das reicht bei den meisten meiner geplanten Arbeiten eigentlich aus und es hat einen entscheidenden Vorteil: Ich muss nicht dauernd umspannen, sondern kann den Fräser drin lassen.


    Die 0,2 mm Toleranz des Längenmaßes ergaben sich bei meiner ersten Arbeit letztlich aus der Genauigkeit des Anfahrens der Kante plus der Toleranz der Maschine auf dem dem langen Verfahrweg (12 mm / 36 mm). Bei kritischen Maßen muss ich den Referenzpunkt eben entsprechend wählen und sorgfältiger arbeiten.


    Viele Grüße

    Werner

  • Hallo Werner!

    Ok, verstehe, bei der Drehzahl fliegt Dir der Kantentaster höchstwahrscheinlich um die Ohren...

    Bin weiterhin gespannt auf Deine Erfahrungen mit der Maschine. Ich habe auch eine Proxxon, die FF500 und bin äusserst zufrieden damit.

    Die Planparallelität zum Beispiel beträgt noch immer 0,01mm, obwohl die Maschine schon 8 Jahre alt ist. Bis jetzt habe ich die Führungen erst 2x nachstellen müssen.

    Viele Grüße
    Manfred R.

  • Hallo Forum,


    zwischenzeitlich ist der Teilapparat angekommen und war auch schon im Einsatz.


    Proxxon Teilapparat


    Zunächst kam mir der Preis im Vergleich zu dem Preis der Fräse sehr happig vor. Bei der ersten Arbeit leistete er aber gute Dienste beim Spannen einer Rauchkammer-Abdeckung, um Bohrungen passgenau in den schmalen Rand zu setzen. Der Teilapparat ist hier in der hinteren Nut des Frästischs montiert und die Rauchkammer-Abdeckung wird über die Aussparung für die Rauchkammertür von innen gespannt.



    Beim ursprünglich geplanten Drehen um 180° musste ich aber feststellen, dass die Backen über das Profil des Teilapparats hinaus ragten und am Frästisch anschlugen. Zum Drehen musste ich also den Teilapparat vom Tisch lösen, drehen und wieder festschrauben. Das funktionierte zwar, aber die Position in X und Y Richtung war natürlich dahin.



    Ein Umdrehen der Backen hätte nicht geholfen, da der Innendurchmesser der Öffnung zum Spannen mit gedrehten Backen zu klein ist. Wenn der Teilapparat so montiert wird, dass die Backen über den Tisch hinaus ragen und das Werkstück also gedreht werden kann, reicht der Verfahrweg des Koordinatentischs nicht aus, um den Fräser an die benötigte Stelle zu bringen.


    Trotzdem bin ich froh, das Werkzeug gekauft zu haben weil es für eine Vielzahl von Aufgaben und auch für eher ungewöhnliche Spannvorgänge genutzt werden kann.


    Fazit:


    Der Proxxon Teilapparat ist aus meiner Sicht gut verarbeitet. Der Grundkörper ist aus Aluminium, das Dreibackenfutter aus Stahl. Die Verstellung der Backen über eine Scheibe mit spiralförmigen Führungen geht ein wenig schwer, was sich aber vermutlich im Laufe der Zeit einschleift. Hier befürchte ich eher, dass bei häufiger Nutzung Spiel entsteht und Werkstücke dann nicht mehr exakt zentrisch gespannt werden. Bisher ist aber wenig Spiel festzustellen.


    Bei vertikaler Montage des Teilapparats ist wenig Platz neben den Köpfen der Maschinenschrauben vorhanden. Zum Festschrauben braucht man deshalb einen nicht zu großen Gabelschlüssel. Mit Billigwerkzeug, bei dem das Maul meist zum Erreichen der notwendigen Festigkeit recht groß ausgeführt ist, lassen sich die Schrauben nicht gut festziehen.


    Ich muss konstatieren, dass der Spannbereich, der mit 1,5-32 mm innen und 12-65 mm außen angegeben ist, nur vollständig zum Drehen der Teile genutzt werden kann wenn der Teilapparat horizontal montiert wird. Das exakte Einbringen von radialen Bohrungen funktioniert nur eingeschränkt, also nur bei Teilen mit nicht zu großen Durchmessern.


    In Zusammenhang mit der Microfräse sind die Möglichkeiten des Teilapparats natürlich begrenzt. Genau wie die MF70 ist er aber eben für kleinere Arbeiten gedacht und diese werden aus meiner Sicht erstaunlich gut erfüllt.


    Bei mir stehen noch Arbeiten an Achsen an und auch das Einfräsen einer Nut in Rundmaterial – eigentlich eine Aufgabe für die Drehbank – will ich damit versuchen. Aus aktueller Sicht sollte das aber alles funktionieren.


    Ich kann Manfreds Einschätzung nur bestätigen: Der Teilapparat ist trotz einiger Einschränkungen ein sinnvolles Hilfsmittel und ergänzt die Microfräse perfekt.



    Viele Grüße

    Werner

  • Hallo Werner,


    auch ich arbeite mit dem Proxxon "Spielzeug" und der Teilapparat steht dank Dir jetzt auf dem Wunschzettel. Die Geräte sind schon gut, man darf aber auch keine Hochleistung davon erwarten. Ich jedenfalls bin mit der Firma zufrieden.

    Grüße Holger

    Möge der Dampf mit euch sein


  • Proxxon Teilapparat Update


    Hallo Forum,


    bei der Bearbeitung von Achsen, an denen ich tangentiale Abflachungen angebracht habe, wurde deutlich, dass der Teilapparat nur sehr eingeschränkt als Ersatz für eine Drehbank geeignet wäre.



    Der Grund ist, dass bei einer Drehung um 180° der Höhenunterschied bei mehreren Zentel Millimetern liegt. Eingespannt war eine neu gefertigte 4 mm Silberstahlachse, bei der ich davon ausgehe, dass sie kein signifikantes Höhenspiel aufweist. Die Backen konnten die Achse mit voller Länge greifen. Die Z-Achse, also der Motorkopf, war auf das Maß 0,2 mm der ersten Fräsung positioniert und festgestellt, erstellte nach der 180° Drehung aber eine Einfräsung von rund 0,5 mm, was einer Abweichung von 0,3 mm entspricht.


    Als Ursache kämen eigentlich nur entweder eine asymmetrische Lagerung des Dreibackenfutters, ein unsymmetrisches Spannen des Werkstücks oder ein grundsätzliches Spiel des Futters in Frage. Präzises Drehen würde dann aber natürlich nicht funktionieren.


    Die Frage ist, ob ich bei Teiler-Aufgaben grundsätzlich mit einem Spiel von 0,3 mm rechnen muss und demnach das Werkstück gegebenenfalls in jedem Winkel neu anfahren muss.


    Hat dazu jemand Erfahrungswerte?


    Viele Grüße

    Werner

  • Hallo Werner!

    Auf dem Foto sieht man, daß zumindest bei 2 der 3 Backen eine 3 steht. Ein möglicher Fehler wäre, daß die Backen in falscher Reihenfolge montiert wurden. Vielleicht wurden falsche Backen mitgeliefert?

    Eigentlich sind die Proxxon-Werkzeuge von hoher Genauigkeit!

    Viele Grüße
    Manfred R.

  • Hallo Werner,


    ich habe diesen Teilapparat/ Rundtisch schon vielen Jahre mit Zufriedenheit benutzt.

    Auf Grund Deiner Aussage über den ungenauen Rundlauf habe ich meinen Teilapparat heut überprüft.

    Mit 3 mm und 4 mm Achsresten hatte ich auch die 2-3 Zehntel mm Abweichung.

    Als ich dann aber einen hochwertigen Fräser mit 6 mm Schaft einspannte waren die Rundlauf Ungenauigkeiten bei 7-8 Hundertstel mm, also nicht mal ein Zehntel mm.

    Damit bin ich zufrieden.


    Viele Grüße

    Manfred

  • Hallo Manfred,


    vielen Dank für deine Unterstützung und deine Aufmerksamkeit.


    Auf dem Foto sieht man, daß zumindest bei 2 der 3 Backen eine 3 steht. Ein möglicher Fehler wäre, daß die Backen in falscher Reihenfolge montiert wurden. Vielleicht wurden falsche Backen mitgeliefert?

    Wenn die Backen gedreht werden um eine größere Spannweite beim Außenspannen zu erreichen, muss die Reihenfolge beim Einsetzen umgedreht werden. Die Zahlen auf den Backen 1 und 3 sind jeweils auf beiden Seiten unterschiedlich. Deshalb sieht man bei dieser Einstellung die 3 der Backe 1 und die 3 der Backe 3. Ich hoffe ich konnte das halbwegs gut erklären.


    Eine falsche Backe würde auch bedeutend größere Abweichungen ergeben, ähnlich wie wenn eine Backe in der falschen Reihenfolge eingesetzt würde. Das liegt daran, dass die spiralförmigen Nuten der Basisplatte recht weit auseinanderliegen.


    Falsch eingesetzt würde dann etwa so aussehen:



    Die Backen sind also schon in Ordnung. Richtig eingesetzt passt das schon:



    Ich habe ein kleines Video gemacht, um den Effekt zu verdeutlichen. Ich lade es gerade hoch und setze es in den nächsten Post.


    Viele Grüße

    Werner

  • Hallo Manfred (Manni),


    vielen Dank für den Test.


    Ich habe versucht, mit deiner Herangehensweise nochmals zu prüfen. Der Rundlauf genau der bearbeiteten Achse in einer Ständerbohrmaschine ist aus meiner Sicht einwandfrei. Leider habe ich keine Messuhr (wird meine nächste Anschaffung) aber mit einem dagegen geschobenen Alublock habe ich fast keinen erkennbaren Schlag festgestellt - und das in der Ständerbohrmaaschine. Drei Zehntel waren das garantiert nicht. Ich hätte mir das auch kaum vorstellen können weil die Achse bei so viel Abweichung im Rahmen wohl schon klemmen würde.

    Mit 3 mm und 4 mm Achsresten hatte ich auch die 2-3 Zehntel mm Abweichung.

    Als ich dann aber einen hochwertigen Fräser mit 6 mm Schaft einspannte waren die Rundlauf Ungenauigkeiten bei 7-8 Hundertstel mm, also nicht mal ein Zehntel mm.

    Das ist eine gute Idee. Habe ich versucht mit einem abgebrochenen Fräser mit 3 mm Schaft. Man kann im Video sehr schön sehen, dass beim Drehen des Backenfutters im Teilapparat der Fräser auf einer Seite das Werkstück nicht einmal berührt und auf der anderen Seite bereits Material abträgt.


    Im zweiten Teil des Videos habe ich mit der Hand am Futter gewackelt und man kann das Spiel deutlich hören und zum Schluss sogar sehen!


    hier das Video:


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    Das sind schon einige Zehntel. Kannst du Spiel in dieser Größenordnung bei deinem Teilapparat ebenfalls feststellen?


    Damit will ich auch garnicht sagen, dass der Teilapparat nichts taugt. Im Gegenteil hat er mir bereits sehr gute Dienste geleistet und ich möchte ihn nicht mehr missen. Allerdings denke ich, man muss um seine Grenzen wissen.


    Echte Dreharbeiten werde ich damit kaum hinbekommen. Ich wollte beispielsweise Nuten in den Umfang der Schieber meiner zukünftigen OEG 56 fräsen, um O-Ringe zur Abdichtung einlegen zu können. Das lasse ich aber wohl besser sein. Auch werde ich nach dem Weiterdrehen des Futters das Werkstück nötigenfalls neu anfahren.


    Viele Grüße

    Werner

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  • Hallo Forum,


    die Sache hat mir keine Ruhe gelassen und ich habe gerade nochmals in der Praxis überprüft, ob sich die axiale Abweichung bestätigen lässt.


    a) Geprüft mit einem 8 mm Bohrer: Gleiches Ergebnis, etwa 3 Zehntel Rundlaufabweichung

    Kein Bild oder Video, müsst ihr mir eben so glauben.


    b) Backen aus dem Teilapparat entnommen, die Nuten gesäubert und auf Beschädigungen kontrolliert, Test mit Bohrer wiederholt: Keine Änderung.


    c) 8mm Aluminium Rundmaterial gefräst: Auf einer Seite hat der Fräser nicht berührt, auf der anderen Material abgenommen. Zu den 15 Hunderstel kann man mindestens 5 Hunderstel hin zuzählen weil der Fräser die unbearbeitete Seite nicht berührte.

    Es ist auch schon klar, dass das Aluminium Rundmaterial nicht perfekt rund und nicht perfekt gerade ist, aber das ist die Prxis und das Material stand nur wenig aus dem Futter heraus.


    Ich muss also bei dem Teilapparat immer mit 0,2 mm bis 0,3 mm Ungenauigkeit des Rundlaufs des Futters rechnen und bei der Arbeit möglichst immer das Spiel durch das Fixieren des Futters eliminieren. Auch wenn mein Teilapparat offenbar etwas mehr Spiel hat als Mannis, bin ich aber trotzdem damit zufrieden. Präzises Drehen wird nicht funktionieren - vielleicht muss ich mir doch noch irgendwann eine Drehbank kaufen... :)


    Viele Grüße

    Werner

  • Hallo Werner,


    mein Proxxon Teilapparat ist schon älter, siehe die Gebrauchsspuren, aber zum rund Fräsen (wie Drehen) ist der sicher nicht geeignet.

    Ansonsten hat er mir schon sehr viel geholfen.



    Zum Rund Fräßen brauchst Du so was




    Diese Teile passen aber höchstwahrscheinlich nicht unter Deine FM 70.


    Trotzdem viel Erfolg und Spass mit Deinen Geräten.


    Viele Grüße

    Manfred