Roundhouse Billy: läuft nicht mehr wenn Lok warm

  • Guten Abend

    Vor 20 Jahren habe ich aus den HBK1, 3 und 12 Bausätzen von Roundhouse eine "Billy"-ähnliche Lok zusammengebaut, welche bis vor kurzem völlig klaglos und butterweich zur vollsten Zufriedenheit lief. Nun bockt sie plötzlich auf eine für mich unerklärliche Weise. Wenn ich sie einheize und der Druck auf 20 psi steigt, läuft mal gar nichts, bei 30 -35 psi bläst sie ab, nichts bewegt sich. Wenn ich sie von Hand hin und her bewege, spuckt sie etwas Wasser. Sobald ich das Gas abstelle und die Lok auskühlen lasse und der Druck auf 10 - 20 psi sinkt, läuft sie wie eh und je, allerdings nur, bis der Druck ganz abgefallen ist. Wenn ich dann wieder einheize, geht wieder nichts, bis sie wieder abgekühlt ist.

    Mit Druckluft läuft die Lok klaglos und beginnt bereits mit 0.5 bar butterweich zu laufen. Was könnte der Grund sein, dass die Lok nicht läuft, wenn sie zu warm hat? Herzlichen Dank im voraus für eure Ratschläge.

    Freundliche Grüsse

    Peter

  • Hallo Peter


    wo speist du die Luft ein, in den Kessel oder direkt in die Zylinderleitung?

    Es geht herauszufinden ob das Problem zwischen Kessel (Dampfventil, Leitung) und Zylinder oder in den Zylinder ist.


    Gruess Christoph

    Mehr Pausen zwischen dem Nichtstun...Vor allem längere...

    Einmal editiert, zuletzt von Piz ()

  • Hallo Peter,


    tritt das auch auf wenn du die Lok vorher gezielt vorwärts geschoben hast? Ich hatte mal ein loses Rad, das sich auf der Achse etwas gedreht hat. Manchmal klemmte das Fahrwerk dann, vor allem nach Richtungswechsel.

    Allerdings kann ich keinen Zusammenhang mit dem Druck feststellen... Außer dass es ggf mit Erwärmung zu tun hat und bei Wärme klemmt (oder lose wird, je nach Ausdehnungskoeffizient)


    Guck mal gezielt auf die Rad/Kurbelposition. Dauert ja nur kurz.


    Rüdiger

  • Hallo Peter,


    nachdem die mit Luft läuft, sind die Zylinder etc. in Ordnung. Schon einmal fein!

    Also ist irgendein Nadelöhr zwischen Wasseroberfläche und Zylinder.

    Ich habe ja 4 von diesen "Ringlockschuppen" aber das Symptom noch nie ausmachen können. Ich würde aber zuallererst den Dampfhahn rausnehmen und genauer inspizieren, evtl. macht es da nach 20 Jahren Sinn einmal neue O-Ringe (Lelebeck) zu spendieren oder zumindest einölen.


    Grüße

    Fritz

    ]ch weiß, dass ich nichts weiß.
    Sokrates, Griech. Philosoph 469 - 399 v.Chr

  • Liebe Kollegen

    Vielen Dank für die raschen Antworten.

    Christoph: ich speise die Luft in den Kessel ein, via Wassereinfüllloch/Sicherheitsventilanschuss.

    Rüdiger: die Rad/Kurbelpositionen sind korrekt, die Lok lässt sich leicht schieben, auch wenn angeheizt. Mit Drucklust läuft sie ja klaglos vor- und rückwärts.

    Fritz: ich werde mir mal den Dampfhahn anschauen. Irgend ein Teil muss sich thermisch ausdehnen und den Dampffluss Kessel-Zylinder blockieren, bis dieses Teil wieder etwas abgekühlt ist.

    Freundliche Grüsse

    Peter

  • Hallo,


    hatte ein ähnliches Problem mit meiner Accucraft Lok. Dort hatte sich der Kolben von der Kolbenstange gelöst.

    Ansonsten würde ich auch auf den Dampfhahn tippen.


    Bis Bald

  • Roundhouse Loks haben keine Teflonkolben sondern Messingkolben mit O-Ringen.


    Vielleicht sind die so abgearbeitet dass der Dampfdruck sie aus den Führungsnuten drückt und der Kolben dadurch klemmt.


    Liebe Grüße

    Manfred

  • Hallo Leute, Hallo Peter


    als Besitzer mehrerer Roundhouse Lokomotiven wage ich zu behaupten das Roundhouse keine Teflonkolben verbaut.


    Es gibt von Roundhouse viele Sortimente Reparatur-Dichtungssätze für Zylinder älterer und neuerer Bauart und auch dieses ORW Kit:



    es enthält passende Dichtungen für alle Roundhouse Modelle neuerer Bauart, unter anderem auch für den Dampfregler, O-Ring für die Spindel und Fiberdichtungen für den gesamten Dampfregler.


    Gruß, Gerald ;)

    Zwisch'n Soizburg und Bod Ischl ....

  • Hallo Peter,

    Haben Sie schon einmal versucht zu sehen, ob bei der Hitze das Dampfventil klemmt und der Hebel verrutscht, ohne dass man ihn drehen kann?

    Ist mir einmal mit meinem Billy RH passiert. Ich habe es nur bemerkt, indem ich eine farbige Markierung auf dem Kopf des Ventils gemacht habe, sonst konnte man nicht erkennen, dass es stillsteht...

    ein Gruß

    Alberto

  • Liebe Kollegen

    Ganz herzlichen Dank für all die guten Ratschläge, welche mir geholfen haben, das Problem einzugrenzen und letztlich zu lösen. Also, die Lok läuft wieder! Warum sie bei höheren Drücken und Temperaturen plötzlich nicht mehr lief, ist nach wie vor nicht ganz klar. Ganz sicher hat mal der Ratschlag von Fritz geholfen, dem Dampfregler einen Tropfen Öl zu gönnen. Dann liess ich die Lok auch mal eine Viertelstunde mit Druckluft laufen und ölte rundum. Dabei lief die Lok wie zuvor schon problemlos. Schliesslich heizte ich sie aufgebockt langsam auf und liess sie bei niedrigstem Druck eine Weile laufen. Dabei entstieg dem Schornstein erstmal eine blaue Wolke und gleichzeitig spuckten die Zylinder eine Wasser-Öl Emulsion aus, wie ich es so noch nie erlebt hatte. Für mich war das ein typischer "Standschaden", ich hatte die Lok seit einem Jahr nicht mehr bewegt und hatte vermutlich völlig verschmutzte Zu- und Ableitungen. Danach lief sie auch bei höherer Temperatur und Druck wieder ruhig und zufrieden. Nachdem sie wieder abgekühlt war und ich sie wieder aufrüsten konnte, setzte ich sie auf die Schienen und siehe da, alles klappte. Allerdings stellte ich dank Albertos' Hinweis auch fest, dass der Regler etwas locker war und daher möglicherweise mitschuldig war an den Problemen. Die Schraube am Regler zog ich jedenfalls nach.

    Manfred legte den Finger auf einen möglichen wunden Punkt: abgearbeitete O-Ringe. Das ist gut möglich, da die Lok seit bald 20 Jahren in Betrieb ist.

    Dank Geralds Hinweis, dass Roundhouse Ersatzdichtungssortimente vertreibt, werde ich solche mal bestellen und bei Gelegenheit diverse Dichtungen ersetzen. Jetzt hat allerdings eine andere Baustelle Vorrang.

    Nochmals vielen Dank für eure Hilfe.

    Freundliche Grüsse

    Peter